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So, 20:56 Uhr
14.09.2014

Wahl 2014: Eine erste Einschätzung

Die Wahl in Stadt und Landkreis Nordhausen zum Thüringer Landtag ist Geschichte. Sie brachte zumindest in der Stadt Nordhausen ein mittelschweres Erdbeben mit sich...


Nach 24 Jahren wird in Nordhausen die Festung der CDU geknackt. Und das ausgerechnet von einer LINKEN. Mehr noch, Katja Mitteldorf galt bis zur Kommunalwahl in diesem Jahr nicht unbedingt als Schwergewicht in der Partei, schließlich ist die Familie Mitteldorf im Kampf der drei Dynastien linker Politik die kleinste Abteilung.

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Vielleicht lag gerade darin das Geheimnis des Erfolges. Vielleicht wollten die Wählerinnen und Wähler der Stadt mal was Neues, was Junges, was Unverbrauchtes. Vielleicht neue Ideen, neue Politikansätze, neue Denkansätze. Dass nun ausgerechnet Inge Klaan an dem Polit-Youngster gescheitert ist, liegt in der Tragik der Ereignisse.

Auch Klaan kam als politischer Neuling, wenn man vom Job einer Staatssekretärin mal absieht. Sie ist seit "Urzeiten" bekannt in dieser Stadt. Da gibt es keine Polit-Affäre, Klaan steht für eine Landesgartenschau, für einen Stadtumbau, wie ihn Nordhausen in den Jahrhunderten zuvor nicht erlebt hat, für fachliche Arbeit.

Und doch hat es nicht gereicht. Katja Mitteldorf hat Inge Klaan geschlagen, von der Auszählung des ersten Stimmbezirkes an lag die LINKE vorn und hat ihre Führung behauptet.

Klaan hingegen hatte nicht nur die finanzielle Kraft der Thüringer Christdemokratie und der befreundeten Wirtschaft hinter sich, sie konnte auch von ihrem Job als Staatssekretärin profitieren. Aber vielleicht war es den Menschen, die heute mal wieder Wähler spielen durften, einfach zu viel des Guten. Da ein Auftritt, hier ein Grußwort, dort ein Bändchen zerschneiden, und zwischendurch die beliebten Lottomittel. Hier sollte eingesehen werden, dass dies inflationär sein kann. Unter PR-Gesichtspunkten zumindest. Ob Inge Klaan ihren Job als Staatssekretärin behalten wird, das werden die nächsten Stunden zeigen.

Für Katja Mitteldorf beginnt nun wahrlich eine spannende Zeit, noch ist ungewiss, auf welcher Seite des Landtages sie sitzen wird. In Verantwortung oder in Opposition. Die Hängepartie liegt einzig und allein am totalen Versagen der SPD, die sich ab heute vielleicht nicht mehr Volkspartei nennen sollte. Katja Mitteldorf muss in den kommenden fünf Jahren zeigen, dass sie in der neuen Funktion nicht abhebt. Die Versuchung ist da, auch viele ihrer Parteikolleg(innen) sind ihr schon erlegen.

Ein Blick in den Landkreis. Hier ist alles beim "Alten", Egon Primas kann noch einmal fünf Jahre nach Erfurt fahren. Aber auch das Ergebnis von Angela Hummitzsch ist mehr als ein Achtungszeichen. Und es ist eine Ansage in Richtung CDU: In fünf Jahren kann nicht mehr nur auf Landwirte, Jäger und Vertriebene gebaut werden.

Ach ja: die anderen Parteien gibt es ja auch noch. Die SPD im Selbstzerstörungsmodus, die FDP ist nun wenigstens für fünf Jahre weg und die AfD feiert den nächsten Erfolg. Und den sollte sich vor allem die LINKE genau ansehen und sich nicht dahin begeben, wo vor 20 Jahren die angeblichen Volksparteien gegenüber der PDS waren: auf Kurs Wählerschelte. Vielmehr sollte nachgefragt werden, warum diese neue Kraft auf Anhieb soviel Stimmen bekam?

Abzulesen ist die Protestnuance auch in der Wahlbeteiligung. Die lag in der Stadt Nordhausen bei 45,6 Prozent, rund sieben Prozent weniger als vor fünf Jahren. Der Wähler hat es so gewollt.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
hunter
14.09.2014, 21.02 Uhr
Wahl
Es werden mehr und mehr Jäger Herr Greiner :-)
NDHler
15.09.2014, 08.59 Uhr
Die CDU Kommentatorenbande hat Klaan geschadet!
Typen wie Rolands Schwert haben sich hier mächtig verzockt und damit Frau Klaan das Landtagsmandat gekostet! Hat man sich hier gegen die SPD als größten Gegner im Wahlkampf eingeschossen wurde man von den Linken ohne es zur merken links überholt! Das hat schon etwas gewaltig Lustiges! Da kann man mal wieder sehen wie kleinbürgerlich und primitiv in der Provinz das Parteiengeplänkel ist! Peinlich für die Stadt CDU!
Gudrun1974
15.09.2014, 11.38 Uhr
Stimmt NDHler, denn die SPD hat ja die Wahl gewonnen ...
... und nicht die CDU. Sie sind eben ein brillianter Analyst, NDHler, Hut ab.
NDHler
15.09.2014, 11.52 Uhr
Tja Rolands Schwert
Aber Frau Klaan hat die Wahl Dank ihrer Hilfe verloren! Und das ist nicht gut für Nordhausen!
Gudrun1974
15.09.2014, 12.08 Uhr
Die Basis der SPD hat auch eine Stimme,
... und kann auch Rolands Schwert schwingen. Sie müssen mal tiefer in Ihre SPD hineinhören. Das eigene Echo, dass in der Geschäftsstelle hin und her schallt, kann die objektive Wahrnehmung betäuben. Die SPD Nordhausen ist mehr als der Ortsverband. Das sollten Sie nie vergessen. Die SPD ist immer noch eine Mitgliederpartei.Und unten steigt der Frust!
Matthi
15.09.2014, 12.17 Uhr
@ndhler: Lesen Sie, was Ihnen Gerd Schuchardt heute ins Stammbuch geschrieben hat!
Und der ist ein wahrer Sozialdemokrat, der einst die SPD zu ihrer Grösse in Thüringen geführt hat. Anders, als die Krawallmacher....
NDHler
15.09.2014, 12.42 Uhr
Es geht mir hier nicht um die SPD
Es geht mir darum, dass Frau Klaan nicht im Thüringer Landtag sitzt und damit geht Nordhausen eine wichtige Stimme verloren! Stattdessen sitzt nun ihr Koalitionspartner von den Linken im Landtag! Toll Rolands Schwert! Sie und ihre Kommentatorenfreunde aus der CDU tragen daran eine Mitschuld! Die Stadt CDU hat die Wahl verloren!
Eckenblitz
15.09.2014, 12.50 Uhr
Wendehälse ala Couleur
da muss man sich schon wundern, wie so einige kommentarschreiber sich als wendehälse outen. in nordhausen machen sie die spd runter bis zum geht nicht mehr. was man da so alles lesen kann, ist schon sehr interessant.

für erfurt gilt das ganze dann plötzlich nicht mehr. da wollen die wendehälse, rund um die ehemalige FDJ-angehörige lieberknecht, auf biegen und brechen ein bündnis mit den UNFÄHIGEN.

heuchlerisch geht es nicht mehr, aber für macht und geld, steigt man mit jedem ins bett, aber das ist unter wendehälsen sicher normaler altag. es wäre mal ein experiment, alle wendehälse aus der cdu auszuschließen. ich glaube dann könnte die OST-CDU ihre pforten schließen.

können sie sich noch daran erinnern wie urban priol die kanzlerin einmal betittelte? in seiner sendung tilt, die immer zu silvester ausgestralt wurde, nannte er sie wirtschaftsh.....
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