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Do, 11:15 Uhr
11.09.2014

nnz-Betrachtung: Anspruch und Realität

Gregor Gysi erklärte mehreren hundert Menschen gestern die LINKE Welt, die unter anderem frei von Leih- oder befristeter Arbeit sein soll. Allerdings: die LINKE Realität sieht anders aus...


Am Rande des gestrigen Geschehens, auf er ersten Stufe der Treppe des Theaters, stand Landrätin Birgit Keller. Und hörte gespannt zu, was Frontmann Gysi dem Wahlvolke zu verkünden hatte. Zum Beispiel, das befristete Arbeit ein Grund zur Verhinderung einer vernünftigen Lebensplanung der betroffenen Arbeitnehmer sei. Die menschliche Reproduktion sei dadurch erschwert. Mit der LINKEn sei das nicht zu machen, das gehöre abgeschafft.

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Die Zuhörer klatschten, Birgit Keller klatschte mit. Wohlwissend, dass gerade diese Praxis in der kreiseigenen Gesellschaft der "Service" mit aller sozialen Kälte durchgezogen wurde. Nein, nicht sie wird vermutlich das unterschrieben haben. Dafür gibt es andere, wie zum Beispiel den Stadtvorsitzenden der LINKEN, Michael Mohr, der in den zurückliegenden Monaten kometenhaft zum Betriebsleiter der Service Gesellschaft aufgestiegen war. Und es gibt den Vorgesetzten des Herrn Mohr, Gunnar Reuter. Der ist Service-Geschäftsführer und bringt den Laden zum Laufen. Und hat die auf ein Jahr befristeten Verträge von acht Mitarbeiterinnen nicht verlängert.

Das ist auf den ersten betriebswirtschaftlichen Blick nicht verkehrt. Auf den zweiten allerdings mehr als fragwürdig. Denn überall, wo Reuter agiert, bleibt eine frostige Atmosphäre zurück. Erzählt man im Landratsamt und hat Angst vor Repressionen. Denn - seit die linke Landrätin regiert, regiert auch das Motto: wer Kritik übt, der wird versetzt. Entlassen geht im öffentlichen Dienst nicht so einfach, dafür wird das Karussell angefahren. Wird Druck gemacht, wird Verantwortung entzogen. Und Herrn Reuter gegeben, verbunden mit Macht.

Mit zuviel Macht, wie im Landratsamt kolportiert wird. Denn: Gunnar Reuter ist nicht nur Geschäftsführer der Service Gesellschaft, er ist Leiter des Büros der Landrätin und er ist Personalchef der Behörde. Und da soll er - immer im Auftrag der "Chefin" - die Mitarbeiter wie Figuren auf einem Schachbrett hin- und herschieben. Von kommunalen Verwaltungen ist im Allgemeinen bekannt, dass dort nicht immer nach fachlichen Kriterien Stellen besetzt werden, sondern auch nach - vornehm ausgedrückt - anderen Fähigkeiten.

Zurück zur Service-Gesellschaft. Die soll in den kommenden Jahren der Glücksbringer für den Landkreis Nordhausen sein. Sie soll Schulen sanieren, eine Turnhalle bauen - eigentlich baut man mit dieser GmbH nur einen zweiten, einen Schattenhaushalt auf, lenkt vom finanziellen Desaster des eigenen Handelns ab. Jeder Euro Umsatz, der mit der Reinigung und Hausmeisterdiensten an den Schulen im Landkreis Nordhausen erwirtschaftet wird, ist Geld aus dem Kreishaushalt. Diese Geld dreht also nur eine Runde im Karussell.

Den Schulleitern reicht es langsam aber sicher. Einige begehren auf, doch in aller Öffentlichkeit Protest anmelden, das trauen sich diese Frauen und Männer auch nicht. Thema Hausmeister: Für weniger Geld müssen die Schulen entweder das gleiche oder mehr Geld zahlen. Für Kleinreparaturen, die ein Hausmeister früher mal so nebenbei erledigt hat, werden jetzt Rechnungen von der Service Gesellschaft an den Landkreis geschrieben. Ob das Herr Reuter auf einigen Papieren zweimal unterschreibt, ist nicht verbrieft, denn der Mann ist auch noch - seit einigen Wochen - für das Gebäudemanagement in der Kreisverwaltung zuständig. Er fungiert als Rechnungsschreiber und Rechnungsempfänger.

Von einem linken Profil bei der Leitung einer kommunalen Behörde sei im Landratsamt nichts zu spüren. Den Finanzen werde alles untergeordnet. Das mag zwar richtig sein, ist aber auch nicht alles. Zu einem Leitungsstil gehören auch das Aushalten anderer Meinungen, eine kontroverse, sachliche Diskussion, auf deren Grundlage letztlich eine Entscheidung getroffen werden soll.

Viele der fast 400 Mitarbeiter im Landratsamt in Nordhausen fühlen sich nicht mehr mitgenommen. Einige machen Dienst nach Vorschrift, weil Eigeninitiative nicht erwünscht sei, andere verziehen sich in den Krankenstand.

Lag der Krankenstand im Nordhäuser Landratsamt im Jahr 2011 noch bei 6,12 Prozent, so stieg er ein Jahr später auf 6,73 Prozent und im Jahr 2013 auf 7,42 Prozent an. Zum Vergleich der durchschnittliche Krankenstand in Thüringen wurde von den Kassen für vergangenes Jahr mit 4,6 Prozent angegeben. Übrigens: Im Nordhäuser Rathaus notierte er im Jahr 2013 noch höher - mit 8,4 Prozent. Auch dort hatten sich die Mitarbeiter von einem neuen Chef mehr, viel mehr erwartet.

Es kriselt demzufolge in beiden großen Verwaltungen ungemein. Diese Krise, von Menschen gemacht, könnte am bitteren Ende einer ganzen Region schaden.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
krümel
11.09.2014, 13.46 Uhr
Auf den Punkt gebracht
Treffend dargestellt durch Herr Greiner wird hier die rosafarben-himmelblaue Welt der Linken auf den harten Boden der Tatsachen gestellt.
Es nützen alle Versprechungen nichts, wenn in die Tasche gefasst wird und nur noch ein paar Fusseln zu finden sind.
Was nützen die schönsten Reden mit ihren Analysen, Vorwürfen und Versprechungen, wenn im Fall einer Verantwortungsrolle nichts anders gemacht wird.
Da ist eher noch das Problem zu sehen, dass sich die Wirtschaft, mangels Sicherheiten, aus einem links regierten Land abwenden könnte. Dann können wir uns zwar schöne Reden von Herrn Gysi aus der Konserve anhören, aber Arbeit gibt es dann nicht mehr, so wie jetzt bald für die 8 Mitarbeiterinnen der Servicegesellschaft.
matze007
11.09.2014, 14.21 Uhr
:(
und das ist erst der anfang !!!
Von um die Ecke
11.09.2014, 15.26 Uhr
Was habt ihr den anderes erwartet ?
Die SED hat das Volk belogen und belogen.

Warum sollte das sich ändern, nur weil der Name alle paar Jahre geändert wird. Unpraktisch ist nur, das der Polizeistaat nicht mehr zur Verfügung steht. Aber das kann man ja auch noch ändern, wenn das tumbe Wahlvieh, brav ihre Stimme abgibt.
Anna Lüst
11.09.2014, 15.32 Uhr
so isses...
@ Matze 007. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Auf der letzten Betriebsversammlung soll es hoch her gegangen sein. Es sieht so aus, als ob die Geschäftsleitung den Betriebsrat unbedingt außer Kraft setzen will. Sicher, um solche Sachen wie die Entlassung der 8 Mitarbeiter durchziehen zu können. Da bekommt doch das Lächeln der Landrätin gleich ein ganz anderes Gesicht. Ich glaube, die 8 Putzfrauen sind ein Bauernopfer, weil man sich vielleicht etwas finanziell übernommen hat und so seine Bonität wieder reparieren will.
Fragt sich, ob die Übriggebliebenen, um ihren Arbeitsplatz zu retten, vielleicht ihren Buckel noch ein wenig krummer machen. Für 7,96 €...
othello
11.09.2014, 16.05 Uhr
gebt Haschisch frei !
Mein Kurzkommentar : @ Krümel hat im ersten Abschnitt seines Kommentars recht.
Seine Schlussfolgerung ( Behauptung ) im zweiten Abschnitt, dass sich die Wirtschaft aus Mangel an Sicherheiten aus einem Links regierten Thüringen verabschiedet, ist nur ein propagandistisches
Horrorszenario, dem jede argumentative Grundlage fehlt.

@ matze007 u.@ Von um die Ecke ! Wenn ich dieses lese, was sie von sich gegeben haben, hoffe ich, dass Haschischkonsum frei gegeben wird und ich bei einem Joint diese Inhalte einfacher vertrage. Mal sehen, was noch so an Kommentaren abgeliefert wird. Vielleicht melde ich mich nochmals.

Herr Greiner ! Kompliment für ihren Artikel und ich hoffe in Zukunft ist davon noch mehr zu erwarten, nicht nur in Wahlkampfzeiten !
Von um die Ecke
11.09.2014, 18.21 Uhr
Limke für die Freigabe von Haschisch ?
Das wäre wohl ein erfolgreiches Wahlprogramm

Allss andere durchschaut man, nüchtern betrachtet, eben als die Augenwischerei, das sie sind.
I.H.
11.09.2014, 19.04 Uhr
Wahl 2014: Mehr Stellen für die Polizei, auch im Kommentar
Das ist ganz toll @Othello, dass Sie jetzt neben den Expertisen für Kirchenfragen auch die Kontrolle über sämtliche Kommentare übernommen haben. Also ich würde bei Krümel unter Umständen auch noch die zwei anderen Abschnitte gelten lassen. Aber das ist nur meine, völlig unrelevante, unbedeutende Meinung.

Schön, dass hier endlich wieder jemand aufpasst, was die Kommentatoren zum Thema so schreiben und ob das alles ins parteilich genormte Weltbild passt. Was bilden sich diese Revolluzer denn ein?

Ach so, bevor ich das vergesse, war ein super Artikel Herr Greiner, ehrlich, aber wehe Sie bringen so was nur in Wahlkampfzeiten! (war das so ok @Othello??, mimimimi...)
360grad
11.09.2014, 19.37 Uhr
Statler Waldorf
jeder hatt dass Recht auf eine Meinung, auch auf eine irrelevante und unbedeutende.Er darf sie auch frei äußern,ohne vorher nachzudenken,ob aus mangendem diesbezüglichen Vermögen oder purer Unwilligkeit.
Ein Recht auf eigene Fakten ist mit nichts zu begründen.

Auch mein Kompliment an Herrn Greiner!
I.H.
11.09.2014, 19.54 Uhr
Lebt eigentlich die gute alte SPD noch?
Was sagt denn eigentlich die SPD zu der Situation im Landratsamt oder überhaupt zur Wahl für den Landtag?

Während sich bei Stadtwahlen und Stadtpöstchen die Hexen, Professoren, IloveNDH,... die Klinke bei Artikeln und Kommentaren in die Hand geben dümpeln bei für die Gesetzgebung entscheidenden Landtagswahlen Frau Becker und Herr Wieninger allein in der Nußschale auf dem medialen Ozean herum. Was issen da los in dieser Partei? Zufrieden mit den 15% mit denen ihr die Knallroten oder die Schwarzen stark macht?

Hat die Basis da schon vergessen, dass es unter honorigen Leuten wie Gerd Schuchhardt schon mal 30% gab und man mal auf Augenhöhe mit der CDU stand? Habt ihr resigniert? Dann schafft euch neue Köpfe an und äußert euch mal zu Themen wie diesem!
appel
11.09.2014, 20.07 Uhr
Respekt Herr Greiner
ich frage mich nur, wo sind unsere Gewerkschaften.
..aber die machen neuerdings Werbung für die Linken- Herr Scharf ??

und wo bleibt das gewählte Parlament, sprich Kreistag!!
-Insider-
11.09.2014, 20.47 Uhr
ich
ziehe den hut vor herrn reuter. so viele aufgaben gleichzeitigt muss man erstmal bewältigen.

gut zu wissen, dass es auch im öD kräftig schaffende personen gibt.
Franz Tabak
11.09.2014, 21.32 Uhr
Der Wolf im Schafspelz
Sie erinnern sich sicher alle wie süß Frau Keller vor den Landratswahlen geflötet hat.

Was hat sie nicht alles versprochen: Bürgernähe, Transparenz, Aufklärung von fehlgeleiteten Projekten und zu guter letzt sprach sie auch von 10 Euro Mindestlohn.

Wie sieht heute nun die Realität aus? Von 10 Euro Mindestlohn ist kein Wort mehr von Frau Keller zu hören, im Gegenteil: sie versucht durch die Entlassung von Reinigungskräften den Mindestlohn von 8,50 Euro zu unterlaufen weil die bleibenden Kräfte die Mehrarbeit buckeln müssen.

Das Arbeitsklima und die Transparenz im Landratsamt müssen ja verheerend sein, wenn man den obigen Artikel glauben schenkt. In der Parteibasis scheint Frau Keller auch nicht unbedingt beliebt zu sein. Da gibt es Streitigkeiten die zu Austritten der Mitglieder führen. Bei dieser Partei hat man den Eindruck, dass die Parteispitze, zu der augenscheinlich Frau Keller, Frau Schenke, Frau Hummitzsch und Frau Mitteldorf gehören, Alexander Scharff scheint eher ein geduldetes Anhängsel der Spitze ist.

Kann es sein, dass Frau Keller hier durch ihre politische Position Geld verdient, welches sie zum Bau Ihres Hauses in Griechenland benötigt?

Spielt Sie den deutschen Wähler nur eine Komödie vor?

Ist sie mit ihrem Herzen überhaupt in Deutschland oder schon in Griechenland?

Man hat das Gefühl, das sie hier nur Politik macht um ihren griechischen Traum zu verwirklichen.

So wie sie hier Politik macht, sollte man meinen sie sitzt schon im griechischen Olymp.

Bei dieser Frau habe ich das Gefühl, sie geht über L...
othello
11.09.2014, 21.38 Uhr
Programm und Wirklichkeit
B.Keller, die Linke Landrätin hat ein Problem. Vielleicht mit guten Vorsätzen angetreten, doch nun wird sie mit der Wirklichkeit konfrontiert. Als ihre Partei noch mit den Aufruf, Mindestlohn von 10 Euro sofort, durch die Lande tingelte, standen die Hausmeister vor der Landratstür und im Krankenhaus wurde gestreikt. Mit Erschrecken musste sie feststellen, dass solche Forderungen jetzt nun auch den Kreishaushalt tangieren und nicht auf Linke Art geregelt werden kann, weil ganz einfach die Mittel fehlen. Mit der Wunderwaffe Servicegesellschaft wurden unternehmerische Grundlagen ins Spiel gebracht, wie Aufgaben an „ Wenige „ verteilen und Ausgaben drücken. Die entlassenen Putzfrauen sind da wohl als Kollateralschaden zu betrachten und ich bin auch gespannt, wie die weitere Lohnpolitik in dieser Servicegesellschaft weiter geht und ob noch weitere Mitarbeiter Zeitarbeitsverträge haben, die nicht mehr auf die Zukunft hoffen können.
Bei Frau Keller und ihrer Seriosität habe ich schon erste Zweifel gehabt, als sie als eine ihrer ersten Schulauftritte die evangelische Grundschule in Krimderode besuchte und diese Schule als Leuchtturm( oder so ähnlich) in der Schullandschaft des Kreises bezeichnete. Für diese Schule ist sie aber nicht verantwortlich. Wo sind die schulischen Leuchttürme der staatlichen Schulen und was wollen sie dazu beitragen ? Was jetzt über die Servicegesellschaft betrieben wird, kann es wohl nicht sein.
Manchmal frage ich mich, ob Frau Keller überhaupt noch Herrin im eigenen Haus ist, bei der Machtfülle eines Herrn Reuter. Dass ein Linker Stadtvorsitzender als Betriebsleiter eingesetzt wird hat schon ein gewisses „ Geschmäckle“. Ich muss feststellen, egal welche Partei in einer Stadt oder Kreis die Macht bekommt, sie handeln immer in gleichen Mustern. Vieles ist nicht von ihren schönen Wahlprogrammen abhängig, sondern von den handelnden Personen und den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen. Umgestaltungen in der Kreisverwaltung werden gern durch „ Neue Besen“, vielleicht auch notwendiger weise mit „ Blessuren“ für einzelne Mitarbeiter durchgeführt, doch wenn die Zustandsbeschreibung des Herrn Greiner stimmt, ist dringender Handlungsbedarf auch durch den Betriebsrat und die Gewerkschaften gefragt. In solch einem Fall sind sie nicht der „ natürliche Verbündete „ der Linken.
PS:@ Statler Waldorf
Ich erlaube mir mit meinen Kommentaren auf andere Meinungen zu reagieren, manchmal im kurzen Sarkasmus und manchmal mit längeren Beiträgen, genau wie sie es fast täglich seit Jahren hier tun. Mein Fehler war, dass ich dieses hier angekündigt habe. Dass ich auf den „ Kirchenkritiker“ von ihnen reduziert werde, ist etwas ungerecht, denn zu politischen Themen habe ich mich viel mehr geäußert. Aber es ist trotzdem schön, dass ich mit meinen Kirchen/Religions- Kommentaren so viel bleibende Erinnerungen wecke. Ich gebe auch zu, dass ich zur „ Linken Ecke“ mit meinem Weltbild einzuordnen bin, aber parteipolitisch möchte ich nicht eingeordnet werden, denn die sogenannten linken Parteien und ihre Vertreter sind mir zu widersprüchlich im denken und handeln.
Umdenker39
11.09.2014, 21.49 Uhr
Kehrseite
Ein wirklich gelungener Artikel. Danke Herr Greiner.

Ich möchte jedoch auch die Kommentatoren zu einer anderen Perspektive einladen: Hier agiert eine linke Landrätin, die im Gegensatz zu ihren Landes-Parteifreunden in der Verantwortung und nicht in der Opposition agiert. Wenn man es nicht verantworten muss, kann man kostenfreie Kitaplätze, bessere Löhne und vieles andere fordern. Damit kann man gut punkten.

Mit der Verantwortung kommt die Ernüchterung: Das Geld ist begrenzt, die Möglichkeiten, Gelder anders einzusetzen sind auch beschränkt. Der Alltag holt auch eine Linke ein. Und plötzlich ist die Welt nicht mehr rosarot.

Der Kreishaushalt ist ein Desaster und die GmbH entlastet diesen schon. Und nun muss natürlich die Service-GmbH auch mit dem vorhandenen Geld wirtschaften. Bitte vergessen Sie auch nicht, dass im übrigen ein GmbH-Geschäftsführer für sein Handeln auch persönlich haften kann. Ich kann als GF nicht einfach wissentlich Gelder ausgeben, die ich nicht habe. Das kann eine Insolvenzverschleppung werden, und die ist strafbar.

Woher soll das Geld für die Reinigungsfrauen kommen? Die Linken auf Landesebene würden jetzt (aus der Opposition heraus) sofort nch besserer Schulfinanzierung rufen. Und woher kommt das Geld, wer wird dafür entlassen?

Hat jemand eine Vorstellung davon, wie hoch allein die Belastung für die Kommunen durch die oft sehr üppigen Tarifabschlüsse sind?

Leute, Geld ist begrenzt und nur wer gut wirtschaftet, kann überleben. Das ist die Wirklichkeit. Die Decke wird nicht länger, wenn ich sie von einer Ecke in die andere ziehe.

Die Frage, wer unser Ministerpräsident wird, entscheidet nicht über die Menge Geld. Nur darüber, wo Menschen entlassen werden, damit woanders Wahlversprechen gehalten werden können.

Ich würde sofort die Partei wählen, die offen mit dem Finanzthema umgeht, den Haushalt saniert und uns ordentlich auf die Einschnitte vorbereitet. Nur wer sich eine Pleite eingesteht, kann da auch wieder rauskommen. Alles andere ist Schönreden, des Machterhaltes/der Machterlangung wegen.

PS: @appel: Und was tut eine Gewerkschaft gegen auslaufende Verträge? Gar nichts. Auch ein Betriebsrat kann da nichts machen. Diese Institutionen haben hier keine Möglichkeit und das ist auch i.O. so. Denn irgendwer muss auch Verantwortung für die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens übernehmen und damit die verbleibenden Arbeitsplätze sichern.
Ethiker
11.09.2014, 21.52 Uhr
Landrätin predigt öffentlich Wasser und trinkt heimlich unheimlich viel Wein
Ein sehr gelungener journalistischer Beitrag. Anspruch und Realität, Dichtung und Wahrheit, Worte und Taten-dazwischen liegen bei der Landrätin Welten."Außen hui und innen pfui" könnte man auch mit dem Volksmund sagen.Nur Plattitüden und Schwadronie,inhaltsleer und wirklichkeitsfern.Man könnte es als Oberflächlichkeit abtun und mit Eitelkeit erklären.

Doch was sich hier auftut,ist real existierende Schizophrenie im Amt.Das haben Sie sauber herausgearbeitet, Herr Greiner. Denn die Landrätin handelt nicht im Bewußtsein eines Widerspruchs, wie die Herren, auf die Heines Kritik abzielt. Die Landrätin denkt sie streichelt, wenn sie Ohrfeigen verteilt und wenn sie Tränengas versprüht, glaubt sie die Leute lachten Tränen. Das ist nicht unmoralisch, das ist der Wahnsinn vollendeter Hybris. Na ja, wenigstens kleidet sie sich schick. Ob das die Putzfrauen trösten kann?
Gudrun1974
11.09.2014, 21.55 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht mehr zum Thema des Beitrags
Luftikus
11.09.2014, 22.00 Uhr
Guter Artikel Herr Greiner
Während im Landratsamt die Diktatur aufgebaut wird (Generalsekretärin Keller mit dem Schwert der Partei Oberst Reuter und dem Geldbeschaffer Genosse Mohr), stagniert die Arbeitslust im Rathaus, weil der unbeliebte Herr Jendricke mit seiner SPD seit dem Amtsantritt von Dr. Zeh fast 20 Dienstaufsichtsbeschwerden eingeleitet hat. Das schweißt nicht gerade zusammen.
Macbeth
11.09.2014, 23.03 Uhr
Zeit wirds, Wechsel wählen! Wechseln Sie doch in die Arbeitslosigkeit, liebe Putzfrauen
Auszug aus dem Dialog der Landrätin mit den Putzfrauen anlässlich der Entlassung: "Sie möchten auch Veränderung? Kein Problem! Sie erhalten von mir jetzt die einmalige Möglichkeit eine den Wechsel herbeizuführen-in die Arbeitslosigkeit. Zeit wirds! Sie haben Bedenken? Warum? Sie brauchen nicht mehr arbeiten und bekommen trotzdem fast das gleiche Geld. Gut, das heißt dann Hartz IV, aber wir sind doch am Harz gelegen und 2x2 macht 4. Und Sie sind doch vier.(lacht) Ach halt, da hinten sind ja noch vier.(schaut ungläubig) Entschuldigung, ich habe Sie hinter dem breiten Rücken von Herrn Reuter gar nicht bemerkt. Herr Reuter, muss das wirklich sein? Die vier auch noch? (denkt sich,insgesamt sind das 8,das zerschießt mir meinen Witz) Was haben Sie gesagt, Herr Reuter, ich konnte Sie nicht verstehn. Ach so, von denen hat jede vier Kinder. Na dann passt's doch wieder. (lacht erleichtert und freut sich, doch noch eine Pointe landen zu können). Na dann, auf Wiedersehen! Obwohl, das ist ja falsch, also Tschüss!Und übrigens, Sie können ruhig Birgit zu mir sagen."
teamplayer
12.09.2014, 07.11 Uhr
Ein sehr gelungener Artikel.
Sauber recherchiert und damit in fast allen Punkten zutreffend. Endlich mal wieder ein Artikel, für den es sich lohnt, die NNZ zu lesen. Danke.
Eckenblitz
12.09.2014, 13.16 Uhr
Pech gehabt
ja so ist das, wenn man im glashaus sitzt und mit steinen wirft. erinnern wir uns doch an die zeit vor der wahl. frau keller zog durch die landen und zeigte die vielen fehler auf, die der ehemalige landrat herr claus gemacht hat. das ganze hatte schon ein beigeschmack von unterstellung.

aus meiner sicht ist frau keller nur landrätin geworden, weil der wähler in diesem fall wirklich nur das kleinere übel gewählt hat. einen herrn primas wollte der wähler auf jeden fall verhindern. und so kommt es, wie es kommen musste, wenn man zu gierig nach macht und geld ist.

übrigens lieber leser, ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass man bei vielen politiker/innen von der sed und ihren blochflöten das gefühl hat, sie wären erst 1990 geboren? schauen sie sich den öffendlichen lebenslauf der verschiedenen leute an.

unter herrn claus hätte man nach abdankung geschrien, aber in eigener sache sucht man die schuldigen bei anderen leuten, stimmt`s?
Till Probst
12.09.2014, 15.40 Uhr
Linke Heuschrecken im Landratsamt
Das ist aber eine schöne Verballhornung mit der Servicegesellschaft, da wird den Menschen aber gehörig was vorgemacht. Warum sagt denn da niemand was im Kreistag dazu? Sind die alle zu doof, um dieses simple Spiel zu durchschauen? Und dann verhalten sie sich wie Raubtierkapitalisten und schmeissen eiskalt die Letzten in der Kette raus. Nur die Raubtierkapitalisten wissen noch, warum sie das tun.Doch welche Ahnung haben eigentlich Keller/Reuter/Mohr von Betriebswirtschaft?Hat einer das studiert?
othello
12.09.2014, 18.10 Uhr
billige Polemik
Was für eine billige Polemik @ Till Probst u,@ Ratsknecht. Auch eine Kreiseigene GmbH ist wirtschaftlichen/finanziellen Zwängen unterworfen und für diese Rahmenbedingungen ist Frau Keller und die Linke wahrlich nicht verantwortlich zu machen. Sie hätte aber vor ihrer Wahl wissen müssen, was auf sie zu kommt und vielleicht nicht so vollmundig das Wunschdenken ihrer Partei vertreten sollen.
Till Probst
13.09.2014, 13.56 Uhr
Linke Masche: Linke Tasche rechte Tasche
Herr Othello, natürlich befindet sich die kreiseigene GmbH auch in Zwängen. Nur was Herr greiner beschreibt, ist fauler Budenzauber, wenn die Service GmbH Erfolge vorzeigt, die in Wahrheit aber zu Lasten des Kreishaushaltes erkauft sind.Das sind dann keine wirtschaftlichen Erfolge, sondern ein Spielchen linke Tasche rechte Tasche.Ich finde es treffend beschrieben,wenn Herr reuter Rechnungsschreiber und Rechnungsempfänger in einer Person ist.Und ich frage mich halt, warum das im kreistag niemand hinterfragt.Die Budgets der Schulen schröpfen, um die Service GmbH als Erfolgsgeschichte zu verkaufen.Da macht man den Menschen was vor.Ein Erfolg für den kreishaushalt wäre es doch im gegenteil, wenn der Kreis weniger an die Service GmbH bezahlen müsste für die gleichen Leistungen, die zuvor eine externe Firma erledigt hat. So wird ein Schuh draus.
RWE
13.09.2014, 14.29 Uhr
Die Sevicegesellschaft ist ein fauler Trick
um die bilanz zu schönen. Irgendwie ein Schneeballsystem. Poltiker müssten persönlich haftbat gemacht werden. Da würde vieles anders laufen.

Die Linken geben auch nur leere Floskeln ab.
Natürlch kannten sie die wirtschaftlichen Zwänge.Es wird laut nach Mindestlohn geschrien. Wenn man aber auf lokaler Ebene, und das ist nicht nur im LK NDH so, selbst Arbeitgeber wird...

Ramelow wird es schon richten. Die Zinsen sind niedrig-da muß man doch Schulden aufnehmen!!!
Das Problem der niedrigen löhne im Osten kann kein Poliker lösen. Stichwort niedriger gewerkschaftlicher Organisationsgrag im Osten.
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