Das zweite Ponyfestival auf der Forst-Farm (wir berichteten mehrmals) ist Geschichte. Am Ende standen Rekorde, aber auch Wermutstropfen, meint Kurt Frank...


Herreden. Für die erste Auflage 2013 waren 53 Teilnehmer mit 46 Ponys und Pferden gemeldet. Es gab über 100 Nennungen. Mit 143 Teilnehmern, 106 Ponys und Pferden und 352 Nennungen übertraf man alle Erwartungen. Das hört sich gut an. Die Gastgeber, Wilfried und Diana Forst, können durchaus zufrieden sein. Dennoch:

Ob Kampfrichter Jürgen Siebenhüner aus Weimar-Land, die Geschäftsführerin des Thüringer Reit- und Fahrverbandes, Nadja Worschech, Marcel Leopold und Lutz Kaufmann, deren Töchter dem Reit- und Fahrsportzentrum der Forsts angehören, oder Katja Heck, die mit Tochter Julia Sophie aus Erfurt angereist war, sie alle befanden: Was auf dem Bergrücken zwischen Herreden und Hochstedt in den letzten Jahren entstand, findet politisch nicht die nötige Aufmerksamkeit.

Nicht, dass es an Politprominenz am Wochenende gefehlt hätte. Staatssekretärin Inge Klaan (CDU) war gekommen. Auch Katja Mitteldorf (Linke). Und Landrätin Birgit Keller (Linke). Ob sie mehr die Landtagswahl im Blick hatten und die Gelegenheit zur Selbstdarstellung nutzten, wollen und können wir nicht beurteilen. Sie schwelgten in den höchsten Tönen über das, was sie vorfanden. Einmalig in Thüringen sei das sportliche Leistungszentrum. Entstanden aus dem Nichts. In mühevoller, fleißiger und schweißtreibender Arbeit der Forst-Familie und ihren Helfern. Ohne fremde Hilfe.


Wer den Weg zur Farm nicht fand, war der Schirmherr. Der wohnt in Nordhausen und ist Thüringens Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten. Jürgen Reinholz ist von Berufswegen viel beschäftigt. Nicht alle Termine kann er wahrnehmen. Aber: Er sei, war zu hören, dem Pferdesport sehr verbunden. Immerhin habe er auf dem Rücken der edlen Tiere gesessen – in der BSG Medizin, Sektion Pferdesport.

Im Vorjahr brachte Reinholz 2000 Euro, resultierend aus Lottomitteln, als Anerkennung für die geleistete Arbeit auf dem Bergrücken, mit. Für den Neustädter Golfplatz hatte er die doppelte Summe im Gepäck.

Man kennt sich. Wilfried Forst gibt sich bescheiden. Er möchte seinen „Freund“ nicht zu nahe treten. Allerdings hätte der schon mit seinem Erscheinen ein Zeichen inniger Verbundenheit mit der Reit-,Sport und Zuchtanlage gesetzt. Ob mit oder ohne Geldbetrag. Vielleicht folgt der bei der dritten Auflage 2015. Mit oder ohne Jürgen Reinholz.

Statement Jürgen Reinholz: Eine Woche vor den Meisterschaften habe der Minister einen Lottomittelbescheid in Höhe von 2.000 Euro zur Absicherung der Veranstaltung übergeben. Wilfried Forst habe er mitgeteilt, dass er am Samstag nicht zu Gast sein könnte, weil ein Minister in dieser Zeit in seinem eigenen Wahlkreis Wahlkampftermine habe.

Zugesagt war ein Kurzbesuch für den Sonntag. Da aber habe Reinholz eine Sommergrippe erwischt und mit 39 Grad Fieber ins Bett geschickt. So einfach lassen sich auch manchmal Abwesenheiten erklären.