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Mo, 10:47 Uhr
28.07.2014

Es muss nicht immer ein Studium sein

Im vergangenen Jahr haben sich erstmalig mehr Schulabgänger für ein Studium als für eine duale Berufsausbildung entschieden. In Zeiten des Fachkräftemangels eine Entwicklung, die die Rekrutierung von Lehrlingen für Unternehmen in Thüringen weiter verschärft...


Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt will vor allem Gymnasiasten für eine Lehre begeistern und über die Vorzüge der dualen Ausbildung informieren.

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Für viele Jugendliche endete mit den Zeugnissen am vergangenen Freitag die Schulzeit. Entgegen der vorherrschenden Meinung sollten insbesondere Abiturienten nun aber nachdenken: Muss es wirklich ein Studium sein? „Mit einer soliden Ausbildung machen Jugendliche nichts falsch, im Gegenteil: Nur hier lernt man früh die Abläufe in der Wirtschaft kennen, erprobt in der Praxis seine eigenen Stärken und Schwächen und verdient schon in der Ausbildung von Beginn an gutes Geld", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Wer die zumeist dreijährige Lehrzeit erfolgreich absolviert habe, der profitiere zudem von den umfangreichen Fortbildungsprogrammen der Wirtschaft.

„Mit über 350 verschiedenen Berufen bietet das duale Ausbildungssystem in Deutschland ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Die Wirtschaft braucht ausgebildete Fachkräfte, das ist kein Geheimnis – und am liebsten möchten die Unternehmen sich ihre zukünftigen Facharbeiter selbst entwickeln. Die eigene Ausbildung ist für sie immer noch der Königsweg der Fachkräftegewinnung“, erklärt Grusser.

Wichtig sei es, vor allem auch Gymnasiasten für eine duale Berufsausbildung zu begeistern. Denn gerade an den Oberschulen fehle es an ausreichend Informationen über die Vorzüge einer Lehre. „Jährlich starten rund

22 Prozent der Ausbildungsanfänger mit einer Hochschulreife – das ist nach den Realschülern, mit 50 Prozent, die zweitstärkste Gruppe der angehenden Facharbeiter im IHK-Bereich“, so Grusser. In den letzten zehn Jahren sei aber die Zahl der Gymnasiasten, die sich für eine Ausbildung interessieren, um rund zehn Prozent gesunken. Dieser Tendenz wolle man mit der Vermittlung der hervorragenden beruflichen Karrierechancen nun entgegenwirken.

Zum ersten Mal hätten sich im vergangenen Jahr mehr Schulabgänger für ein Studium als für eine Ausbildung entschieden. „Oft sind die Eltern die treibende Kraft, die mit besseren beruflichen Aufstiegschancen für ihre Kinder rechnen. Jedoch bietet das berufliche Bildungssystem ebenfalls die Möglichkeit, sich auf Bachelor- oder Masterebene zu qualifizieren“, betont der IHK-Chef. Dieses Wissen müsse noch stärker an die Eltern und Jugendlichen herangetragen werden.

Die Ferienhotline: 0361 3484-278
Autor: red

Kommentare
T.Gruber
28.07.2014, 12.11 Uhr
Das Märchen vom Fachkräftemangel
Woher kommt dieses Märchen? Es ist selbstgemacht von Industrie und Lobbyisten.

Die Agentur für Arbeit spricht vom "Fachkräftemangel" wenn nicht mindestens 300 Bewerber auf 100 Stellen kommen.

Lobbyisten und Unternehmerverbände nehmen diese Zahl und multiplizieren sie. Der VDI zum Beispiel nimmt als Multiplikator die 7. Mit der seltsamen Begründung, dass nicht alle offenen Stellen auch gemeldet werden.

Daraus folgt: ein Fachkräftemangel liegt vor, wenn nicht mindestens 2.100 Bewerber auf 100 Stellen kommen.

So können nun die Lobbyisten Druck auf die Politik machen, um den Arbeitsmarkt in alle Richtungen zu öffnen. Als Beispiel seien hier mal die BlueCards für Computer-Inder oder die Öffnung für billige osteuropäische Arbeitskräfte genannt.

Der Zustrom von Arbeitskräften aus dem Ausland verstärtk im Inland das ohnehion schon hohe Angebot an Fachkräften. Diese Überangebot führt dazu, dass sich die Unternehmen die Mitarbeiter viel gezileter auswählen können. Tariflöhne sind dann Fehlanzeige. Ein deutscher Ingenieur steigt als Berufsanfänger im Schnitt mit 40.000 Euro pro Jahr ein. Ein griechischer Ingenieur, dessen Abschluss die Unternehmen nicht als gleichwertig ansehen, steigt im Schnitt mit 32.000 Euro ein.

So können die Personalkosten ordentlich gedrückt werden, auch sparen sich die Unternehmen die teuere Berufsausbildung. Sie holen sich fertig ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland, wie z.B. Griechenland, Spanien, Italien. Dadurch verstärkt sich die Krise in diesen Ländern natürlich noch mehr, da nun hier die gut ausgebildeten jungen Arbeitskräfte fehlen.
Wolfi65
28.07.2014, 15.44 Uhr
Ist bekannt
Kam vor kurzen in der ARD zur besten Sendezeit! Hoffentlich sind die Macher des Filmes noch bei bester Gesundheit und auf freien Fuß.
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