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Mo, 12:34 Uhr
21.07.2014

Angst vor einer Deflation wächst

Kaum noch steigende Preise in der Euro-Zone nährten in den vergangenen Wochen zunehmend die Furcht vor einer Deflation. Auch in Thüringen ist das so...

Grafik (Foto: TLS) Grafik (Foto: TLS)
Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat verharrte die Inflationsrate in den 18 Staaten der Währungsunion im Juni 2014 auf dem historisch niedrigen Stand von 0,5 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt jedoch bei knapp zwei Prozent.

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Sie hat mit ihren Zinssenkungsmaßnahmen bereits gegengesteuert, um den schwachen Preisauftrieb nicht zu verfestigen. Denn die EZB will verhindern, dass die Verbraucher in Erwartung niedriger Preise ihre Käufe zurückstellen und so eine Deflationsspirale in Gang setzen.

„Fallende Preise wurden in den vergangenen Monaten auch in Thüringen registriert. Aktuell liegt die Inflationsrate im Freistaat gerade einmal bei 0,8 Prozent“, erklärt Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Erfurt. Gebremst worden sei der Preisauftrieb im Juni vor allem durch sinkende Preise für Heizöl und saisonabhängige Nahrungsmittel. Deutschlandweit hätten die Verbraucherpreise um ein Prozent höher als im Juni 2013 gelegen.

Deflation gefährdet Aufschwung

„Sprit wird günstiger, Schuhe und Bekleidung sind nicht mehr so teuer wie im vergangenen Jahr und auch für Nahrungsmittel müssen die Thüringer Verbraucher weniger bezahlen. Einerseits stärkt dies zwar die Kaufkraft, anderseits werden aber auch Ängste vor einer Deflation geschürt“, gibt Grusser zu bedenken. Diese würden dann in Gang kommen, wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft dauerhaft sinken.

Der Prozess beschleunige sich oft noch dadurch, dass Kunden einen weiteren Preisverfall erwarten. Einkäufe würden verschoben und verstärken so den Nachfragerückgang. „Auch Unternehmen halten sich zurück und investieren kaum noch“, ergänzt der IHK-Chef. In der Folge verringerten sich die Umsätze und Gewinne der Firmen. Um mehr zu verkaufen, reduzierten sie erneut die Preise. Durch diese Abwärtsspirale werde dann der wirtschaftliche Aufschwung abgewürgt.

„Auch die Preissteigerungen in der Euro-Zone bewegen sich auf einem historisch niedrigen Niveau. In einigen Ländern, wie in Griechenland und Portugal, wurden sogar negative Werte registriert“, berichtet der IHK-Hauptgeschäftsführer. Nach Ansicht vieler Ökonomen werde die Inflationsrate wohl noch über einen längeren Zeitraum eher gedämpft bleiben. Doch mit einer zu erwartenden allmählichen Erholung der Konjunktur und dem Rückgang der Arbeitslosigkeit sollte die Teuerungsrate auch in Südeuropa schrittweise wieder steigen.

Aktuell stehe ein Abdriften der Eurozone in die Deflation also nicht ganz oben auf der Tagesordnung. Trotzdem lauerten vor allem in den Krisenstaaten weiterhin konjunkturelle Risiken, die die EZB mit ihren Zinsentscheidungen verringern will.
Autor: red

Kommentare
altmeister
21.07.2014, 12.49 Uhr
Halbwahrheiten
Wenn ich so zurückdenke, wie die Preise mit der Währungsumstellung explodiert sind, dann ist da noch viel Luft um die geringe Inflation zu schultern!

So manche Preise sind in DM umgerechnet nur noch unverschämt, selbst wenn jetzt wieder die Schlauen kommen, dass wir nun schon sooo lange den Euro haben.

Besonders meine ich die Energiepreise, sei es nun Strom, Gas, Kraftstoffe oder z.B. den Preis für einen neuen PKW. Noch mehr Beispiele finden sich jede Menge!
pumpnC
21.07.2014, 18.14 Uhr
tut mir leid
aber so einen paradoxen unsinn hab ich schon lang nicht mehr gelesen. So erklärt man also Preiserhöhungen. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Preise um himmels willen ja nicht fallen dürfen. Da macht uns aber du gute alte kalte progession ein strich durch die rechnung, denn während unsere lohntüten schon seit jahren keinen bauch mehr bekommen, steigen doch die preise unverhältnismässig stark an. und nun wo es mal etwas billiger wird, kommt man mit so einem deflations-quatsch. Aber kein wunder, wenn man mal schaut, was für gestalten im EU-Parlament sitzen.
BGE- Pirat
21.07.2014, 20.09 Uhr
es geht immer weiter
ich habe die ost mark,
die d-mark und den euro werde ich wenn ich es
schaffe auch überleben.
bei der nächsten großen kriese ist der euro auch geschichte.
die pläne liegen bei den banken schon in der
schublade 1 zu 3 soll die neue währung (nordeuro oder goldeuro)umgetauscht werden und schon haben
wir nur noch 33% der staatsschulden.

und an altmeister die autopreise:1990 habe ich einen kleinen opel 75 ps ohne klima ohne radio
ohne fensterheber und ohne esp und.......
für 22 000 dm gekauft da bekomme ich jetzt für
11 000 euro mehr auto fürs geld wenn es nicht gerade ein vw ist.
mfg heiko
altmeister
21.07.2014, 22.32 Uhr
Nur gut...
...Heiko, dass es nicht mit den Piraten bei der Wahl geklappt hat, wäre schlimm für uns geworden!
Obwohl, als Politiker sollte man ja schönrechnen und schönreden können...
BGE- Pirat
22.07.2014, 11.20 Uhr
das ist der unterschied@altmeister
wir haben genug poliker die alles schönreden
es ist nur eine frage der zeit wenn das ganze kartenhaus mit den schulden und so.....
zusammenbricht .
mfg heiko
360grad
22.07.2014, 13.29 Uhr
pumpnC hat es erkannt
... Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Preise um himmels willen ja nicht fallen dürfen..
Völlig richtig, denn bei gesamtwirtschaftlich sinkenden Preisen müssen die Produzenten billiger produzieren, um ihren Gewinn zu realisieren.
..und wie wird so etwas gemacht?..Richtig die Löhne senken, dann wieder Preise senken, weil die Nachfrage sinkt dann wieder die Löhne usw.
Natürlich sind dann auch die Investitionskosten nicht mehr planbar und die Investitionen bleiben zurück usw. usw.
Nur gut, dass die IHK jahrelang vor Inflation gewarnt hat und vor steigenden Löhnen und vor einem Mindestlohn und Umweltauflagen, eigentlich vor allem, was den Profit schmälert. Das sie mit dem durch sie vertretenen Wettbewerbsirrsinn und den daraus resultierenden Kostensenkungsorgien das Deflationsszenario heraufbeschworen haben, merken sie erst, wenn die Profite der Wirtschaft in Gefahr sind.
Völliges Versagen als Lobbyorganisation der Arbeitgeber!
360grad
22.07.2014, 13.58 Uhr
Auf den humoristischen Teil
des Artikels der IHK muss unbedingt hingewiesen werden:

...Denn die EZB will verhindern, dass die Verbraucher in Erwartung niedriger Preise ihre Käufe zurückstellen und so eine Deflationsspirale in Gang setzen....
Für Investitionsgüter kann das zutreffen, aber für den Normalverbraucher?
Der kauft sich kein neues Auto, weil es vielleicht noch 250.- € billiger wird?
Abstruser Gedanke-aber sehr unterhaltsam, wenn das Ziel der immer weiteren Irreführung der Bürger nicht erkennbar wäre.
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