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Fr, 07:00 Uhr
18.07.2014

Lichtblick: Wer sind wir eigentlich?

Wer sind wir eigentlich, wir Deutschen? Im Jahre 2005 hieß es „Wir sind Papst!“ Nun: „Wir sind Weltmeister“. Völlig überzeugt tönt es aus hunderttausendfachen Kehlen, als hätte jeder einzelne durch Dribblings und Torwartparaden persönlich dazu beigetragen...


Die Freude ist allenthalben groß und ich persönlich bin dankbar, dass wir Deutschen wieder „Flagge“ zeigen. Manch einer so sehr, dass sein Haus fast nicht mehr zu sehen ist und bei einigen geschmückten Autos musste ich an meinen Chemielehrer und dessen Ausspruch denken: „Die Menge machts nicht!“

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Mir gefällt die Beflaggung deshalb so sehr, weil bisher nur bestimmte Zeitgenossen mit eingeschränkter Weltsicht flaggten, die nicht wirklich ein Aushängeschild für unser Land sind geschweige denn repräsentativ.

Nunmehr müssen manche Zeitgenossen wieder neu lernen, Ihren Tagesablauf und Ihren Speiseplan zu strukturieren, denn fünf Wochen tat das der Spielplan der WM. Manche müssen sich auch „neu erfinden“, denn selbst mit vier Sternen auf dem Trikot sind sie ja eigentlich nicht Neuer, Özil oder Lahm, sondern immer noch dieselben, die sie schon immer waren. Also, wer sind wir eigentlich?

Christlicher Glaube sagt, dass wir ohne wenn und aber „Ebenbild Gottes“ sind, mit all unseren Liebenswürdigkeiten und Allüren. Wir sind sogar dann von ihm angenommen, wenn wir uns selbst nicht ausstehen können. Insofern braucht es keine Ämter (Papst) oder Titel (Weltmeister) um wer zu sein. Wir sind „geliebte Geliebte Gottes“.

Daran ändert auch nichts, wenn wir körperlich oder seelisch krank sind, auch in Unvollkommenheit sind wir wertvoll. Das braucht keinen Gardemaße, keinen Sixpack-Bauch, keine makellose Schönheit. In besonders einfühlsamer Weise wird diese Gewissheit in einem Film deutlich, der in unserem Landkreis und andernorts läuft und der erstaunlicher Weise von einem sehr jungen Publikum gesehen wird, einem, dem man es gar nicht so zutraut: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“.

Dieser Film beschönigt nichts, er spart auch nichts aus und zeigt das Leben in seiner manchmal herausfordernden Klarheit und dennoch ist er wunderschön, zeigt er doch, dass es sehr wenig braucht, um zu wissen, wer wir wirklich sind und worauf es wirklich ankommt.

Wer auch immer wir sind, was auch immer uns ausmacht, wie wir uns immer auch fühlen und selbst sehen, wir sind liebevoll angesehen und wertvoll. Nicht durch uns und unsere Handlungen und Ergebnisse, Titel oder Platzierungen. Wir sind es weil wir von Gott angesehen und für wertvoll erachtet sind. Mehr braucht es nicht.

Ein gesegnetes Wochenende, vielleicht mit einem Kinobesuch,
Ihr Superintendent Kristóf Bálint
Autor: red

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