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Mo, 13:36 Uhr
30.12.2013

Medikamente nach Maß

Deutschlands Apotheken sind viel mehr als nur Abgabestellen für Arzneimittel: jährlich werden hier bis zu 20 Millionen Medikamente selbst hergestellt, jedes einzelne maßgeschneidert für den jeweiligen Patienten. Eine Dienstleistung, die durch nichts zu ersetzen ist und viel Verantwortung bedeutet...


Entsprechend anspruchsvoll ist die apothekeneigene Qualitätskontrolle, die das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) jährlich in Form dreier Ringversuche anbietet. Thüringens Apothekerinnen und Apotheker informieren zum Thema.

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Individualrezepturen sind immer dann gefragt, wenn industriell gefertigte Präparate nicht in der benötigten Dosierung, Konzentration oder Darreichungsform erhältlich sind, Patienten aufgrund von Unverträglichkeiten nicht mit vorhandenen Präparaten behandelt werden können oder spezielle Wirkstoffkombinationen nötig sind“, erklärt Apothekerin Andrea Seifert, Pressesprecherin der Region Nordhausen: „Mit ihnen werden therapeutische Lücken geschlossen, weil man individuelle Besonderheiten des Patienten berücksichtigen kann.“ Ärzte und Apotheker arbeiten hier denn auch besonders eng zusammen: etwa drei Viertel aller Rezepturen werden von Ärzten verordnet – vor allem von Dermatologen, Allgemeinmedizinern und Kinderärzten, wie Seifert weiß: „Gerade für Kinder fehlt es bei Fertigarzneimitteln oft an altersgerechten Dosierungen.

Hautärzte wiederum können auf diese Weise Cremes oder Salben verordnen, die speziell auf Hauttyp und Beschwerdebild des Patienten zugeschnitten sind – was besonders bei Allergikern wichtig ist.“ Verarbeitet wird bei Rezepturarzneimittel nämlich nur, was der Arzt auf dem Rezept vorgibt. „Für das Apothekenpersonal bedeutet das mitunter eine echte pharmazeutische Herausforderung: etwa, wenn Wirkstoff und Trägersubstanz sich schlecht miteinander verarbeiten lassen“, verrät die Apothekerin.

Hier ist Fachwissen auf dem neuesten Stand ebenso gefragt wie handwerkliches Geschick – und nicht zuletzt ein entsprechend ausgestattetes Labor: „Das ist kein Luxus, sondern unverzichtbare Notwendigkeit im Sinne der Gesundheitsfürsorge“, so Seifert.

In Deutschland verfügt deshalb jede Apotheke über die nötigen Räume und Geräte, um Tropfen, Salben, Kapseln oder Zäpfchen selbst herzustellen. Und das in einer Qualität, die industriell gefertigten Arzneimitteln in nichts nachsteht. Dazu tragen zum einen standardisierte Herstellungsverfahren bei, die genauen Vorgaben zu jedem einzelnen Arbeitsschritt unterliegen. Auch die Qualität der Ausgangsstoffe wird vor der Verarbeitung stets gründlich geprüft.

Vor allem aber haben alle deutschen Apotheken die Möglichkeit, sich regelmäßigen Qualitätskontrollen zu unterziehen, die das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) dreimal im Jahr in Form von Ringversuchen durchführt. „Dabei fertigen die beteiligten Apotheken eine inhaltlich und mengenmäßig vorgegebene Rezeptur an, die anschließend auf eine ganze Reihe von Qualitätskriterien hin überprüft wird“, erläutert Seifert das Verfahren. Eine freiwillige Selbstkontrolle, der sich die Apotheken gerne unterwerfen. Denn wer erfolgreich teilnimmt, erhält ein zwölf Monate lang gültiges Zertifikat, das die Qualität der Dienstleistung belegt – und damit sowohl die Kompetenz als auch das ausgeprägte Verantwortungsbewusstsein mit der Deutschlands Apotheker für ihre Patienten und Kunden zu Werke gehen.
Autor: red

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