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Sa, 16:45 Uhr
28.09.2013

Schaden anrichten

Fast jeder zweite erwachsene Bundesbürger ist von dieser Volkskrankheit betroffen – und muss mit gesundheitlichen und finanziellen Folgen rechnen. Fast die Hälfte aller erwachsenen Bundesbürger leidet zumindest unter einer leichten Parodontitis. Die Ursache sind Bakterien, die bei mangelhafter Mundhygiene äußerst aggressiv werden können...


Die Keime greifen den Zahnhalteapparat an und sorgen für die Entstehung der Parodontitis. Und die ist nicht nur auf den Mund beschränkt. Denn dass kranke Zähne den ganzen Menschen krank machen können, darin sind sich viele Experten einig.

Unbehandelt zu Zahnverlust führen

Einer Parodontitis, also einer Zahnbettentzündung, geht immer eine Gingivitis, also eine Zahnfleischentzündung, voraus, betont Univ.-Prof. Dr. Eickholz, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine Gingivitis sei eine Reaktion auf bakterielle Zahnbeläge.

Durch die kontinuierliche Kontrolle und Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge durch den Patienten selbst, unterstützt durch das zahnärztliche Team – etwa mit einer professionellen Zahnreinigung – ließe sich einer Gingivitis und damit auch Parodontitis wirksam vorbeugen. „Unbehandelt kann Parodontitis zu erheblichen Zerstörungen des Zahnhalteapparates und schließlich zu Zahnverlust führen“, warnt Professor Dr. Eickholz.

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Darüber hinaus stellen die Zahnfleischtaschen bei einer unbehandelten schweren Parodontitis eine recht große offene Wundfläche dar, über die regelmäßig, etwa beim Essen, Bakterien ins Blut übertreten. „Die Bakterien im Blut verursachen Entzündungen in den Blutgefäßen, die Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Komplikationen in der Schwangerschaft mit auslösen und verstärken können“, erklärt der Frankfurter Zahnmediziner. Grundsätzlich erfolge im Übrigen zuerst immer eine nichtchirurgische Parodontitistherapie.

Etwa sechs bis zwölf Wochen später würden die Zahnfleischtaschen nachgemessen. „An Stellen, die dann immer noch tiefe Taschen aufweisen, kann eine Operation sinnvoll sein, wenn der Patient eine gute individuelle Mundhygiene betreibt“, so Professor Dr. Eickholz. Etwa drei bis sechs Monate nach Abschluss der parodontalen Operationen würden dann die Zahnfleischtaschen erneut überprüft.

Nicht aufhören

Bei regelmäßigem und heftigem Zahnfleischbluten sollte man einen Zahnarzt aufsuchen. Dazu rät Dr. Sonja H. M. Derman, Oberärztin Sektion Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Köln. Der Zahnarzt könne unterscheiden, ob es sich um eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Zahnbettentzündung (Parodontitis) handle. „Ganz wichtig ist es, bei Zahnfleischbluten nicht mit dem Putzen aufzuhören“, betont Dr. Derman. Viele Patienten würden denken, sie würden das Zahnfleisch zusätzlich verletzen, wenn sie weiter putzen. „Das macht das Problem aber nur schlimmer, da ein Grund für Zahnfleischbluten eben in einer suboptimalen Mundhygiene liegt“, so Dr. Derman.

Elektrische Zahnbürsten können nützlich sein

Nach Ansicht von Kristian Popovski, Leiter der parodontologischen Abteilung in der Zahnarztpraxis „topDentis Cologne“, können elektrische Zahnbürsten eine sehr gute Empfehlung sein. Vor allem bei Schwächen in der Zahnputztechnik und bei ungeübten Patienten könne auf diese Weise ein besseres Ergebnis erzielt werden. „Ausgangspunkt für eine Parodontitis ist immer eine durch Bakterien verursachte Zahnfleischreizung, und häufig sind nicht zugängliche Nischen die Quelle der Beschwerden“, so Popovski. Hier könne eine Parodontitis begleitende Maßnahme, bestehend aus individueller Aufklärung und Einweisung, einem abgestimmten Kontrollintervall und regelmäßigen Zahnreinigungen für Abhilfe sorgen.

So bleibt gute Zahnmedizin bezahlbar

Bei gesetzlich versicherten Patienten werden die Kosten für die „klassische“ Parodontal-Behandlung von der Krankenkasse übernommen. „Es gibt jedoch begleitende Maßnahmen, die keine Kassenleistungen sind. Hierzu gehören unter anderem die professionelle Zahnreinigung, Speicheltests, mikrobiologische Untersuchungen zur Bestimmung der Erkrankung auslösenden Bakterien oder knochenaufbauende Maßnahmen“, betont Daniela Gundermann, Expertin für Zahnzusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen. Mit speziellen Zahnzusatztarifen kann man diese Mehrkosten absichern.

„Wir bieten beispielsweise spezielle Tarife für den Zahnerhalt an“, erläutert Gundermann. Diese enthielten neben den Leistungen für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung auch Leistungen für Parodontitis-Behandlungen, Einlagefüllungen (Inlays und Onlays), Kunststofffüllungen, Knirscherschienen und Wurzelkanalbehandlungen. Sie könnten, so Gundermann, ohne Altersbeschränkungen, Wartezeiten und Gesundheitsfragen abgeschlossen werden.
Autor: red

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