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Di, 19:18 Uhr
02.07.2013

Sommer in der FDP

Die Nordthüringer FDP hatte am späten Nachmittag zu ihrem diesjährigen Sommerfest in den Hof der Echter Nordhäuser Traditonsbrennerei eingeladen. Dort wird zur Zeit Sommertheater gespielt. Vielleicht auch deshalb hatte man Wolfgang Kubicki eingeladen. Der soll bekanntlich schon in viele Rollen geschlüpft sein...

Sommerfest der FDP (Foto: nnz) Sommerfest der FDP (Foto: nnz)

Dieser Wolfgang Kubicki ist nicht nur eine schillernde Figur der deutschen Liberalität. Immer für einen Spruch gut, immer mit scharfen politischen Feindbildern ausgestattet, hatte es Kubicki der Partei Anfang dieses Jahres wieder eine ordentliche Portion eingehaucht.

Eröffnet wurde das Fest vom FDP-Kreisvorsitzenden Claus-Peter Roßberg, der mit George Orwells „1984“ aktuell startete. Anschließend war dann Uwe Barth, der Thüringer FDP-Chef, an der Reihe. Der ging gleich in den Wahlkampfmodus über und titulierte den Bundestagswahlkampf als „Schwarz-Gelb gegen den Rest der Welt“ und warnte in altbekannter Manier vor der Gefahr einer rot-rot-grünen Bundesregierung. Wie immer sei die nächste Wahl eine Systemwahl.
Sommerfest: Barth (Foto: nnz)
Sommerfest: Kubicki (Foto: nnz)
Sommerfest: Roßberg (Foto: nnz)
Patrick Kurth, der Thüringer Spitzenkandidat der FDP für die Bundestagswahl, erklärte zum Opening den Unterschied zwischen FDP und Wahlwerbeverein wie zum Beispiel die SPD, die jetzt in die „Mottenkiste des Kalten Krieges bezüglich der NSA-Schnüffelaffäre“ greift und der Bundesregierung eine Mitwisserschaft beim derzeitigen Skandal unterstellt. Und: immer wenn es dem Land schlecht geht, dann ist Schwarz-Gelb gefragt. Und deshalb könnte ja heute noch einige Gäste einen Mitgliedsantrag ausfüllen – das war übrigens kein Scherz.

Liebe „Noch-Andersdenke“, so begrüßte Kubicki die Gäste des Sommerfestes. Und der Mann hielt das, was man von ihm erwartete: Wohl temporierte Stiche gegen den politischen Gegner, eine Balance zwischen der Großen und der Kleinen Politik. Kubicki lief zur Form auf, die Zuschauer der „heute-show“ kennen. Ganz klar – eine andere Liga.

Und so tourte der Kieler durch die gesamte Palette der Polit-Show – beginnend von der Infrastruktur (schön für die Spediteure), über die Misere in diversen Bildungssystemen (Leistung muss sich lohnen), bis hin zu den „amerikanischen Freunden“, die „schon immer so waren“, schon damals, „als sie Deutschland besetzt hatten“. Wie also damit umgehen? Den Amerikanern müssen wirtschaftliche Sanktionen angedroht werden, vom gesamten Eurorraum, denn davor haben „sie Schiss“. Da gab es dann sogar spontanen Beifall aus dem Auditorium, denn letztlich sei die FDP das Schild für die private Freiheit.
Gratuliert (Foto: nnz) Gratuliert (Foto: nnz)

Zum Ende des offiziellen Teils dieser liberalen Veranstaltung wurden Ingrid Schneider für ihre 50jährige Parteimitgliedschaft geehrt und Wolfgang Kubicki bekam natürlich auch sein Geschenk.

Geschenkt (Foto: nnz) Geschenkt (Foto: nnz)

Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Harzer_jung
02.07.2013, 19.47 Uhr
Inkompetenz oder Vertuschen?
eigentlich wollte ich nichts zur FDP schreiben, aber das gespielte entrüsten gerade bei den Abhörskandalen? Wessen Partei ist denn an der Regierung beteiligt? wer stellt den Außenminister?

Die Bundesregierung oder das Außenministerium hatten keine Ahnung von der Überwachung? Okay.

Sollte es so sein das niemand eine Ahnung davon hatte, dann sind die betreffenden inkompetent und gehören weg. meinetwegen auch ein kleines Ruhegeld, Hauptsache die können nie wieder schaden anrichten.

Sollte auch nur eine Person im Umfeld der Regierung davon kenntniss gehabt haben, dann alle raus wegen offensichtlichen anlügens. Und in dem Atemzug muss man auch auf alle einprügeln, inklusive SPD und den Grünen. entweder waren alle Regierungen seit 1990 inkompetent, oder haben bewusst Tatsachen verschwiegen.

Ganz so einfach ist es eben nicht, liebe FDP!
Alex Gösel
02.07.2013, 20.19 Uhr
Siehe an...
jetzt sind wir doch auf einer Linie, nicht wie Sie in Ihren Kommentar "antworten" beim Beitrag "nnz-Forum: Piraten", Herr Richter behaupteten: "Nein Herr Brothuhn,
Ich fange jetzt keinen Kleinkrieg mit Ihnen an.

Sie haben ihre Sicht, ich die meine. Wir werden uns da nicht mehr einigen."

Ich gebe Ihnen hier vollkommen Recht!

Wie naiv müssen die Mitglieder der FDP sein, um mit so einer Farce an die Öffentlichkeit gehen?

Dass erinnert wirklich an den "kalten Krieg"!

Es wundert mich nur, dass sich heute die FDP über die NSA-(Schnüffel)Affäre aufregt.

Ich erinnere mich noch an Zeiten, als ein Mitglied des heutigen Regierungspartners Innenminister war, gemeint ist der Herr Schäuble. Seine damaligen Worte klingen mir heute noch im Ohr: "Für mich ist jeder erstmal ein Terrorist und wenn es sein muss installieren wir Kameras auch im Schlafzimmer!" Sinngemäß waren doch seiner Worte, oder nicht?

Am lächerlichsten erscheint mir der Satz: "FDP, das Schild für private Freiheit!"

Ich erahne, dass mich jetzt am liebsten JEDES FDP-Mitglied in die Psychiatrie stecken würde!

Wie heißt es doch bei Franz Xaver Kirschner so schön: "Feind, Todfeind, Parteifreund"
Retupmoc
03.07.2013, 10.28 Uhr
Sommertheater
Wenn Herr Kubicki das ernst gemeint hat, den Amerikanern mit Wirtschaftssanktionen aus Europa zu drohen - dann bitte Herr Kubicki im Bundestag durchsetzen. Das wäre die Sprache die ein Obama auch versteht. Aber leider ist halt Sommer ...
Leser X
04.07.2013, 20.01 Uhr
Freund der Amis
Solange die USA von so vielen treu-dummen Vasallen umgeben ist, wie derzeit, wird sich an deren Größenwahn und Machtmißbrauch nichts ändern. Einer dieser Freunde ist Deutschland - wohlgemerkt das offizielle Deutschland. Dazu muß man nicht nur die CDU rechnen, sondern auch alle anderen "etablierten" Parteien, ob nun schwarz,gelb oder rosarot.

Ich würde mir wünschen, dass Frau Merkel den Mut hätte, angesichts der gigantischen Schnüffelei gegen 80 Millionen Deutsche und hunderte Millionen Europäer aufzubegehren. Aber auf so ein Wunder muss man wohl vergeblich warten.

Inzwischen geht der Ami ja schon so weit, einen Staatspräsidenten zu einer halbtägigen Zwischenlandung zu nötigen, weil die Regierungen Europas sich unter Druck setzen lassen.

Man muss in der Weltgeschichte schon sieben Jahrzehnte zurück blicken, um ähnliche Auswüchse des nationalen Größenwahns auszumachen.

Gut, dass es Helden wie Snowdan gibt, die sowas öffentlich machen. Man kann nur hoffen und wünschen, dass er einem Lager wie Guantanamo entkommt. Auf Hilfe aus Deutschland kann er da leider nicht hoffen.
Wolfi65
05.07.2013, 09.51 Uhr
Muss das sein?
Warum wird hier immer auf dem Amerikaner herumgehackt.
Er hat uns doch sehr viel Gutes gebracht.
Freiheit und Demokratie.
Er hat uns Deutsche bis zur Elbe vom Faschismus befreit um uns nach 60 Tagen in die Unfreiheit zu entlassen.
Die vielen Fastfoodketten und die großen Autos.
Cola und Kaugummi nicht zu vergessen.
Das Wirtschaftwunder, von dem wir hier in Nordthüsia nicht viel hatten.
Aber am liebsten habe ich die Amerikaner beim Bäcker.
Die kann man immer so schön widerstandslos aufessen.
Retupmoc
05.07.2013, 11.25 Uhr
Americanos
Nicht zu vergessen, die vielen toten Bundeswehrsoldaten, die für den Ami am Hindukusch gefallen sind. Ich bin kein Fan der FDP - aber wo Kubiki Recht hat da hat er Recht. Die Wirtschaftssanktionen dürften nicht nur angedroht werden, sondern die müssten auch greifen. Der USA muß endlich einmal klar gemacht werden, das man keinen Staat braucht, der den Weltpolizisten spielt. Man kann nicht warten, bis das amerikanische Volk merkt, welchen Demagogen man wieder einmal als Präsidenten gewählt hat. Lincoln oder Kennedy würden sich im Grabe rumdrehen, wenn Sie wüßten, was man aus Ihrem Land gemacht hat.
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