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Di, 19:07 Uhr
28.05.2013

nnz-doku: Rede von B. Rinke im Kreistag

Bei der heutigen Sitzung des Kreistages hielt Barbara Rinke ein Plädoyer für die HSB. Innerhalb unserer doku-Reihe veröffentlichen wir das Statement von Frau Rinke...


Sehr geehrte Frau Landrätin, liebe Kreistagsmitglieder,
wir haben heute einen Beschlussvorschlag zur Harzer Schmalspurbahn auf dem Tisch liegen, der es uns ermöglicht, unserer Verantwortung als Gesellschafterin weiter nachzukommen aber auch klar machen will: Wir wollen neue Akzente setzen. Deshalb erlauben Sie mir einen kleinen Rückblick. Als am 12. Juli 1897 die Eröffnung der ersten Teilstrecke der Harzquerbahn Nordhausen- Ilfeld in Betrieb ging, begann mit der wirtschaftlichen und touristischen Erschließung ein neues Kapitel für die Menschen in der Harzregion.

Fast 30 Jahre hatte es gedauert von den ersten Plänen einer Zentralbahn bis die Harzquerbahn mit einem Stammkapital von 5,5 Mio. Goldmark starten konnte. Ein gewaltiger Kraftakt!

Nur weil dieses Vorhaben wirtschaftlichen Aufschwung gepaart mit technischem Fortschritt für die Harzregion versprach, war es möglich, dieses Geld über die Ausgabe von 5500 Stammaktien zusammenzubringen. Fast alle Wirtschafts- und Gewerbetreibenden aber auch viele einzelne Bürger erwarben diese Aktien. Da war eine Aufbruchstimmung. Ich erinnere mich noch gut an das Haus meines Großonkels Richard Teichmüller in Wiegersdorf, wo im Flur diese eingerahmten Aktienbriefe hingen. Damals ahnte noch niemand, welches dramatische Auf und Ab auch die Geschichte der Harzquerbahn schreiben würde.

Während alle Erwartungen und Prognosen die Beförderungsleistung betreffend übertroffen wurden, stellten die zwei Weltkriege, die Inflation, die deutsche Teilung und Wiedervereinigung die Bahn immer wieder vor die Existenzfrage. So musste beispielsweise 1918 die Gläubigerversammlung das erste Mal die Rettung des Unternehmens beschließen. Vor ähnlichen Fragen standen auch die politisch Verantwortlichen nach der Wende.

1990 war ein Rückgang des Frachtaufkommens von 60 Prozent zu verzeichnen. Die Reichsbahndirektion Halle legte eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vor, 460 Beschäftigte bangten um ihren Arbeitsplatz. Der sogenannte Retter „Giesecke“ aus den alten Bundesländern kam mit Privatisierungsvorschlägen und wollte alle Strecken stilllegen, bis auf die Brockenbahn, von der er sich ein einträgliches Geschäft erhoffte.
Über 50.000 Protestpostkarten gingen damals im Bundesverkehrsministerium ein. In Sachsen-Anhalt und Thüringen gab es große Protestaktionen. Kurz entschlossen fasste der Kreistag in Wernigerode den Beschluss, die Bahn in kommunale Trägerschaft zu übernehmen.

Kurz darauf, am 7. Februar 1991, sprach sich auch Landrat Claus unmissverständlich für den dauerhaften Erhalt der Harzquerbahn aus: „Für den klassischen öffentlichen Personennahverkehr im Sinne des Berufs-, Schüler- und Regionalverkehrs sowie für Touristen und Güterverkehr.“

Bereits vier Wochen später, am 7. März, wurde die „Kommunale Gründungsgesellschaft zur Erhaltung des Harzer Schmalspurnetzes“ aus der Taufe gehoben. Am 20. März 1991 legten auch die Wirtschaftsminister der beiden Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen ihren Willen zum dauerhaften Erhalt der Bahn schriftlich nieder. Staatssekretär Dr. Friedrich Stamm stellte auf der Pressekonferenz klar:“ Diese Bahn besitzt für die ganze Region des Harzes Magnetfunktion“.
Bereits damals wurde auch die Verknüpfung von HSB und Nordhäuser Straßenbahn formuliert.

Als wichtiges Ziel legten die Gesellschafter die Einbindung der HSB in ein touristisches Gesamtkonzept der Harzregion fest und die Wiederaufnahme des Schotterverkehrs im Unterberg.

Heute, 21 Jahre nach der Neugründung, präsentiert sich die HSB nicht nur als herausragendes technisches Denkmal „die Größte unter den Kleinen“ sondern auch als leistungsfähiges Unternehmen, das Tradition und Innovation miteinander verknüpft und strukturbestimmende Wirkung für den Tourismus entfaltet.

Das Fundament dafür haben in der gesamten Geschichte der Bahn stets Menschen gelegt, die unserer Harzregion verbunden waren und sie voran bringen wollten: Kommunal- und Landespolitiker, Ingenieure und Verantwortliche aus der Wirtschaft, engagierte Vereine und Verbände und natürlich die vielen Bürger, die immer dann wenn die Bahn in Gefahr ist, in Aktion gehen. Darauf können wir stolz sein und dieses Fundament sollten wir nicht beschädigen.

Aber es ist sicher der richtige Zeitpunkt, nach der Umsetzung der Ziele zu fragen, das touristische Gesamtkonzept wieder in den Blick zu nehmen, die Vorschläge, die es in der Vergangenheit schon gab neu zu bewerten und auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen. Es sollten neue Akzente gesetzt werden, die der Belebung unseres Landkreises dienen.

Am Samstag ist Kindertag. Vielleicht wäre eine solche erste Maßnahme, das Tourismuslabel „Kinderharz“ in Zusammenhang mit der HSB weiter zu fördern und wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Autor: red

Kommentare
Harzer00
28.05.2013, 20.18 Uhr
Mit Leidenschaft für unsere Region
Ein klares Bekenntnis für unsere HSB - danke an Frau Rinke dafür. Man merkt hier spricht jemand, der aus dieser Stadt stammt und für diese Region lebt.

Vermutlich kann man dies von unseren derzeitigen "zugereisten Stadt- und Landkreisspitzen" nicht erwarten. Schade ...
Schnell
28.05.2013, 20.41 Uhr
Viele schöne Worte für Schaufensterpolitik, Frau Rinke. Sie überziehen.
Chapeau, Frau Rinke. Viele schöne Worte die sie sich da wieder einmal haben schreiben lassen. Schaufensterpolitik für die anstehenden Wahlen.

Ihr Mut verwundert: Die vielen schönen Millionen Ihres Denkmals "Kulturbibliothek" die "Überraschungsnachschläge" für dort "vergessene" Inneneinrichtung, und die Nachträge für die ebenfalls von Ihnen "vergessene" Himmelgartenbibliothek wären eine Wohltat für die HSB.

Und das Sie Frau Keller kritisieren, verwundert ebenfalls: Denken Sie nicht mehr an Ihren Wahldeal mit Frau Keller vor nicht allzu vielen Jahren? Ach Entschuldigung: Den hatten Sie ja schon kurz darauf vergessen, als Sie sich nicht zum "Steigbügelhalter" für ehemalige Genossen machen wollten. Zu diesem Zeitpunkt hatten Sie die Wahl in der Tasche dank des abgesprochenen Verzicht der Linken auf eine Gegenkandidatur. Da gabs als Dank eine Ohrfeige für die Linke!!

Sie, Frau Rinke, haben oft das Wort "Demut" im Mund geführt. Zeigen Sie eine solche. Für ein Comeback mit Populismus und Brechstange ist es zu früh... Sie hatten Ihre Verdienste. Jetzt überziehen Sie auf billige Art.Schade.
Eckenblitz
28.05.2013, 20.51 Uhr
Viele Worte
Das Plädoyer hat zwar viele Worte, aber sehr wenig konstruktives zu bieten. Da wird aus der Vergangenheit geplaudert mehr nicht. Wo bitte bleiben die Vorschläge Frau Rinke, wie man die Bahn unterstützen kann und dabei nicht selber Pleite geht?

Aber so etwas wie Pleite gibt es in der Politik ja nicht, dass Geld, welches die Damen und Herren Politiker verprassen, lässt sich doch leicht vom Normalbürger zurückholen. Den werden Steuern aufgebrummt, bis er in die Knie geht. Was stört das den Politiker?
altmeister
28.05.2013, 23.26 Uhr
Was erfahren wir hier?
Leider nichts Neues, viele Worte ohne klare Aussage. Die geschichtlichen Zusammenhänge dargelegt, wie man sie nachlesen kann ohne eine eigene klare Meinung zu äußern. Wo bleiben Innovation und Vorschläge?
Schnell
29.05.2013, 07.33 Uhr
Parallelen Rinke / Hartmann
Frau Rinkes Verhalten ähnelt immer mehr dem von Frau Hartmann. (Obwohl Frau Rinke ja Frau Hartmann oft genug dafür öffentlich bespöttelt hat): Star-Alüren und sich für unverzichtbar halten.

Husch, Husch auf die Spielwiesen. Frau Hartmann nach Hohenrode und Frau Rinke zum Aufräumen in den "Lindenhof" :-)
I.H.
29.05.2013, 08.19 Uhr
Die Sandfrau hat euch etwas mitgebracht,
Gähn. Das EP sich gestern bei dieser Geschichte aus der guten alten Zeit gelangweilt hat kann ich ausnahmsweise gut nachvollziehen. Ich wäre vermutlich an Ort und Stelle eingepennt. Brauche jetzt erst mal einen Kaffee.
E20
29.05.2013, 08.42 Uhr
Rede ohne Akzente
gleich zu Beginn der Rede verblüfft Frau Rinke mit den Worten - "wir wollen neue Akzente setzen" - und abschließend kann man schlussfolgern - alles hat sich in Schall und Rauch aufgelöst ...
Harzer00
29.05.2013, 11.01 Uhr
HSB soll bleiben
Ich betrachte dies mal ganz neutral und da wollte doch Frau Keller mit ihrem missglückten Austritt aus der HSB die Akzente setzen. Oder hatte ich da was falsch verstanden?

Dies ging nun reichlich schief und da kann nun Frau Rinke doch wohl überhaupt nichts dafür. Mir geht's im Grunde nur darum, dass unsere HSB auch weiterfährt und dies sehen die echten Nordhäuser genauso!
Vogelfänger
29.05.2013, 11.38 Uhr
Ungeschickter gehts nicht
Da versucht Frau Keller Druck auf die HSB auszuüben um die Angebote für den Landkreis zu verbessern und Frau Rinke hat nichts besseres zu tun als ewige Treue zur HSB zu bekunden. Als billiges Thema für Wahlkampf mag so ein Verhalten ja taugen, im Sinne unserer Bürger ist das aber nicht. Ungeschickter geht es doch gar nicht mehr.

Lisa
Retupmoc
29.05.2013, 12.38 Uhr
Nörgler
Leisten Sie , Lisa H erst einmal, das was Frau Rinke für diese Stadt geleistet hat. Aber von zu Hause macht sich das ja schlecht...

Frau Rinke hat das gleiche Recht, wie andere auch, Ihre Meinung kund zu tun. Man muß diese nicht mögen, aber man sollte sie anerkennen. Ich persönlich kann auf die HSB verzichten, die Rink`schen Argumente sind allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.
Freidenker 1304
29.05.2013, 12.47 Uhr
Thema HSB, Kommunalpolitiker, macht Euch doch nicht lächerlich
Nur ganz kurz, die Harzbahn ist für unsere Region nicht nur Tafelsilber, sonder sogar Tafelgold. Außer schöner Landschaft, diese große Bahnattraktion und einige andere haben wir nämlich nicht allzuviel. Wir sind nicht München, Hamburg, Allgäu oder Rügen. Wer das nicht schnallt und an den paar wirklich attraktiven Dingen rüttelt, zieht sich sehr schnell den Unwillen der Bürger zu. Und ich glaube, das der Haupttourismus übers Jahr gesehen zwar von Wernigerode ausgeht, das Nordhausen aber nicht darauf verzichten sollte !
othello
29.05.2013, 13.07 Uhr
Schluß mit B.Rinke
inn der ganzen Keller-Aktion, zum angeblichen möglichen Ausstieg als Gesellschafter der HSB, war tatsächlich, Druck aufzubauen, um den Landkreis mit seinen Interessen besser ins Blickfeld zu rücken und vor allem die Finanzen der HSB nicht zu überfordern, zum Nachteil des Landkreises (sh. Gläserne Werkstatt in Wernigerode). Ein Ausstieg als Gesellschafter war überhaupt nicht geplant. So funktioniert Politik ! Die Presse und Bevölkerung ist auf diese Aktion reingefallen.

Viele glaubten tatsächlich, es geht um einen Ausstieg aus der HSB. Die vielen Kommentare in dieser Zeitung belegen eine solche Angst, zeigen aber auch, dass es viel Zuspruch für die HSB gibt,weil sie einfach zu Nordhausen gehört.#

Die Rede von Frau Barbara Rinke ist tatsächlich nur „Selbstdarstellung", ohne Substanz. Wer in der SPD ist endlich in der Lage, Frau Rinke in die Rente zu schicken. Dank für die Verdienste, auch Kritik an verschiedenen Projekten, und damit sollte ihr Wirken endlich beendet werden !
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