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Mi, 16:16 Uhr
10.04.2013

Dauert kritisiert Ausstieg

Gestern wurde bekannt, dass das Landratsamt darüber nachdenkt, als Gesellschafter der Harzer Schmalspurbahnen auszusteigen. Dazu erklärt John Dauert, Kreissprecher der Bündnisgrünen und Nordhäuser Kandidat für den Bundestag...


„Mit dieser Ankündigung verabschiedet sich der Landkreis Nordhausen aus einer Gesellschaft, welche einmalig in den neuen Bundesländern und für die Region unverzichtbar ist. Ich kann diese Planspiele seitens der Verwaltung nicht nachvollziehen.“ Dauert ist selbst seit 1999 Mitglied der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen und kennt das Unternehmen seit seiner Jugend.

„Richtig ist, dass nach dem Combino-Projekt im Jahr 2004 der Nordhäuser Streckenabschnitt etwas stiefmütterlich behandelt wird, jedoch besitzt Thüringen auch einen sehr kleinen Anteil am Streckennetz. Derzeit gibt es gute Verbindungen in das Selketal, jedoch ist man bei den Überlegungen aus dem vorhandenen Dampfzug zwei Fahrmöglichkeiten von Nordhausen aus zu installieren bei der HSB noch nicht weiter gekommen. Hier muss der Dialog mit der HSB und innerhalb der Gesellschaft geführt werden.

Die HSB ist einmaliges solidarisches Projekt und laut einer Studie befinden sich viele hundert Arbeitsplätze des Tourismus in unmittelbarer Abhängigkeit zur HSB. Wer nun aussteigen will, torpediert dieses Unternehmen und kapituliert vor richtigerweise nötigen zähen Verhandlungen“, führt John Dauert weiter aus.

Auch der Grund, dass die neue gläserne Werkstatt in Wernigerode gebaut werden soll und damit keinen direkten Nutzen für den Landkreis Nordhausen hat, will Dauert nicht gelten lassen. „Es bedarf keiner kleinkarierten Debatte wer was von vom bekommt, sondern einer langfristigen Strategie für den Tourismus im gesamten Harz. Daher ist der Landkreis wohl beraten die Gesellschaft nicht zu verlassen, denn diese Mittel sind wirkliche Investitionen in die Zukunft“, erklärt Dauert abschließend.
Autor: red

Kommentare
Alex Gösel
10.04.2013, 18.43 Uhr
Herr Dauert!
Als erstes muss ich mich wundern, woher Sie den Mut nehmen, sich mit einen neuen Artikel zu melden, da ja noch sehr viele Fragen von Ihrem letzten Artikel unbeantwortet sind, aber dass nur nebenbei!

Im jetzigen Artikel schreiben Sie: "Richtig ist, dass nach dem Combino-Projekt im Jahr 2004 der Nordhäuser Streckenabschnitt etwas stiefmütterlich behandelt wird, jedoch besitzt Thüringen auch einen sehr kleinen Anteil am Streckennetz." Weiter sprechen Sie von vielen hunderten Arbeitsplätzen. Das mag zwar sein, aber ich stelle hier die Frage, wo hier die Arbeitsplätze sind? Ich kann nicht einsehen das wir Millionen von Euros in die HSB stecken und die Arbeitsplätze entstehen in Sachsen-Anhalt! Hierrüber sollte man vorher nachdenken, bevor man sowas kritisiert!

Der Kreis Nordhausen ist schließlich keine Kuh die man beliebig melken kann, wie es Europa mit Deutschland tut! Warum soll der Kreis Nordhausen eine gläserne Werkstatt in Wernigerode mitfinanzieren? Das erklären Sie einmal ganz genau, aber bitte GANZ GENAU, den Bürgern des Kreises!

Mit meinem Kommentar möchte ich auf keinem Fall den Dampflokbetrieb kaputtschreiben, aber es ist nicht einzusehen, dass wir Millionen in ein Projekt stecken, wovon andere großen Profit haben.
Dauert
10.04.2013, 19.14 Uhr
Herr Brothuhn!
Sie brauchen sich nicht zu wundern, eine Antwort zu den Politischen Dinosauriern werde ich noch in dieser Woche liefern, war gesundheitlich nur außer Gefecht gesetzt, der Winter zollt auch bei mir Tribut.

Sie sprechen in Ihrem Beitrag den zentralen Punkt an, um den es bei der HSB geht. Die GmbH ist eine länderübergreifende GmbH mit Gesellschaftern aus drei Bundesländern.

Die Strecke hingegen verläuft im Wesentlichen in Sachsen-Anhalt, jedoch profitiert der gesamte Harz von der Schmalspurbahn. Jetzt zu argumentieren, kein Thüringer Geld für die gesamte GmbH, sprich im Wesentlichen für Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt, greift einfach zu kurz. Wir müssen wegkommen beim Harz in Ländergrenzen zu denken, denn auch der Landkreis Nordhausen profitiert von der Bahn. Obschon ich mit meinen kritischen Bemerkungen dringenden Handlungsbedarf für den Nordhäuser Streckenabschnitt sehe. Wenn man kein neues Angebot für Fahrgäste anbietet, werden auch die Fahrgastzahlen nicht weiter steigen.

Bei der gläsernen Werkstatt habe ich noch keine endgültige Entscheidung. Richtig ist, dass geprüft werden muss ob sich ein zweistelliger Millionenbetrag am Ende rechnet. Das muss mit den Hauptuntersuchungen aufsummiert werden, sicher wird sich diese Investition erst in vielen Jahren rechnen.

Dennoch bleibe ich dabei, um bei der HSB in den entsprechenden Gremien etwas zu ändern, muss man nach meiner Auffassung Gesellschafter bleiben. In der Vergangenheit haben auch schon andere Kommunen darüber nachgedacht, sich jedoch am Ende gegen den Austritt entschieden.
Alex Gösel
10.04.2013, 20.37 Uhr
@Dauert
Herr Dauert, wie ich gelesen habe, sind Sie seit 1999 Mitglied der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen e.V., Wernigerode.

Wenn ich richtig rechne, sind Sie also seit Ihrem 13. Lebensjahr Mitglied dieses Vereins?

Deshalb kann ich auch sehr gut verstehen dass Sie sich starkmachen für diese Bahn. Wenn allerdings Nordhausen seine Hand zurückzieht, sehe ich "Schwarz" für ihr Projekt!
I.H.
11.04.2013, 09.06 Uhr
Mit Dampflok in die Zukunft
Schon interessant, wie grüne Zukunft ausschaut. Prinzipiell ist gegen Dampflokfahren sicher nichts einzuwenden. Aber wie kommt man darauf, dass ein Landkreis das subventioniert und weiter subventionieren soll. Geld für ÖPNV ist okay, aber für Nostalgiefahrten? Die kann man doch selbst zahlen. Noch dazu wenn man so ein großer Fan von Husch-Husch-Bahnen ist wie Sie, Herr Dauert. Wer finanziert denn meine Hobbies?
Retupmoc
11.04.2013, 09.20 Uhr
Guten Morgen Herr Dauert!
Herr Brothuhn hat eigentlich Recht. Sicher ist der Ausstieg aus der Bahn zu kritisieren, andererseits hat die Brockenbahn mittlerweile Tarife, die es zum Luxus machen, das Teil auf den Harzstrecken mit Familie zu nutzen. Von mir aus kann man die Bahn stilllegen. Es gibt auch Auto, Bus, Mountainbike oder man versucht es einmal per pedes.

Allerdings warte auch ich noch auf einige andere Antworten, zum Beispiel zu der Frage, wie Sie zu dem Betriebsunfall der Anlage in Diedorf stehen. Das ist völlig unter gegangen. Buchen wir das als Kolletarlschaden ab oder befassen wir uns damit? Wenn ja, müsste GRÜN nämlich sofort gegen die Nordhäuser Anlage sein. Obwohl ich stelle mir das cool vor, wenn die Gülle bei MCD einen halben Meter hoch im Restaurant steht. Dann verkaufen die KKW-Burger oder Gülleschnitten mit einem halben Liter Biogas im Sparmenü.
Dauert
11.04.2013, 13.47 Uhr
HSB ist ein Standortfaktor!
Zunächst Herr Brothuhn, Sie haben richtig gerechnet. Die IG hat aber auch eine Arbeitsgruppe in Nordhausen. Zu finden neben dem Lokschuppen der HSB.

Es geht hier auch nicht um ein Hobby, unterschätzen Sie aber die Eisenbahnfans nicht, welche jedes Jahr zahlreich in den Harz kommen und auch in Nordhausen übernachten und weiteres konsumieren. Es geht um einen wichtigen Standortfaktor, der durch seine Eigenschaften den Harz verbindet und unerlässlich ist. Ein großer Teil des Tourismus ist wie gesagt direkt oder indirekt mit der HSB verbunden. Hier müssen wir ansetzen und neue Möglichkeiten suchen! Der Landkreis Nordhausen nutzt dieses einmalige technische Denkmal nicht optimal. Sicherlich muss sich von Seiten der HSB das Fahrangebot verändern.

Was die Preise zum Brocken betrifft, so sei gesagt, dass man aus diesen Einnahmen den Löwenanteil speist. Und dass eine Fahrt mit einem historischen Dampfzug nicht für 10 € zu haben ist leuchtet auch den meisten Menschen ein. Für das übrige Streckennetz sind die Preise jedoch familienfreundlich.
Also wir machen einen großen Fehler, wenn wir uns aus der Gesellschaft verabschieden! Wir sollten als Landkreis in den Gremien die nötigen schwierigen Verhandlungen aufnehmen!

John Dauert
Retupmoc
11.04.2013, 15.28 Uhr
Gehaltsklassen
Lassen wir doch den Brocken einmal weg. Eine einfache Fahrt nach Schierke kostet 18 Euro ( HIN und Rück 26 )... das wären dann 52 DN gewesen. Na wenn das preiswert ist? Und wir reden dabei nicht von einer Dampflok, Sondern von einem normalen einfachen, zugigen Waggon. So unterschiedlich sind Wahrnehmungen !
E20
11.04.2013, 16.26 Uhr
DM ???
Euro - DM ... der Vergleich hinkt doch schon lange retupmoc! Oder verdienen Sie heute auch nur die Hälfte von 2001?

Zum Thema stimme ich Herrn Dauert zu, ein Austritt als Gesellschafter ist gleichzusetzen mit einem Boykott des Projektes HSB
-----7
11.04.2013, 16.26 Uhr
Wahrzeichen
Ich finde, dass man Wahrzeichen erhalten sollte. Und die Schmalspurbahn ist nun mal ein schönes Wahrzeichen für Nordhausen.

Wenn Thüringen aussteigt, wird es wohl so kommen, wie damals in Teistungen. Die Gleise werden kurz vor der Landesgrenze gekappt und der Zug fährt nicht weiter.

Aber nicht nur Wahrzeichen, sondern die Schmalspurbahn ist auch eine Touristenattraktion. Da hat Herr Dauert auch Recht. Nordhausen profitiert auch von den Touristen. Und das sind nicht nur diejenigen, die Hotels, Restaurants etc. betreiben (selbst diese müssen ja Umsatzsteuer zahlen), sondern auch die Nordhäuser selbst, denn durch die Touristen kommen auch Steuergelder ins Stadtsäckl. Fällt dieses Wahrzeichen weg, wird Nordhausen etwas unattraktiver.

Und wenn die Tarife als Luxus bezeichnet werden - naja ich spare schon einige Zeit, um mal mit dem Zug nach Wernigerode und zurück fahren zu können. Aber es gibt auch Touristen, die sich diesen Luxus gönnen möchten. Für "Einheimische" ist die Schmalspurbahn sicher nicht mehr attraktiv, weil man sie ja tagtäglich vor der "Haustür" hat, aber es gibt viele Fans von der Schmalspurtechnik etc. viele Fans von Dampfloks und viele Fans von Nostalgie. Und das sind potentiell zahlende Kunden.

Nur mal ein fiktives Beispiel: Ein Mensch (egal, welches Land, welcher Abstammung) möchte einmal eine Tour durch den Harz in Deutschland (Europa) machen und dabei so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich besuchen. Was wäre denn, wenn er in Wernigerode landet, sich dort das berühmte Rathaus anschaut, dann aber auch die Gedenkstätte KZ Mittelbau-Dora ansehen möchte? Da wäre es doch noch ein Erlebnis, mit der HSB bis nach Nordhausen fahren zu können.

Wahrzeichen sollten erhalten bleiben, solange es geht. Daher verstehe ich die Kritik vom Herrn Dauert.

@computeR - Sie können doch auch mit dem Bus nach Schierke fahren, dann ist es günstiger. Es muss ja nicht mit einer historischen Schmalspurbahn sein.
Retupmoc
11.04.2013, 16.57 Uhr
Richtig
Mit dem Bus ist es preiswerter. Und nun erklären Sie mir , wieso beide Verkehrmittel die gleiche Strecke befahren sollten. Übrigens ...men sich ein Tourist in Wernigerode umsieht und sich dann 3 Stunden in den Zug setzt um sich Nordhausen anzuschauen, dann kommt er nicht mehr nach Wernigerode zurück. Da ist der letzte Zug nach Yesterday schon lange abgefahren. Der Bus allerdings auch.

Der Landkreis hat wichtigere Aufgaben als eine Bahn. Es geht mit den Kindern in den Kitas und Schulen los. In Zeiten der Not muß man Prioritäten setzen. Die Landrätin tu es anscheinend und das ist auch gut so.
Harzer_Wolf
11.04.2013, 17.02 Uhr
Tourismus
Der Tourismus im Südharz tendiert unter die Bemessungsgrenze. Hier lässt kaum jemand etwas. Fragen Sie mal in den Nordhäuser Hotels ( 2 mussten kürzlich erst schließen ) nach. Tagungen, Sportveranstaltungen usw. , damit halten sich die Häuser über Wasser. Ich schimpfe immer leise vor mich hin, wenn die fast leeren Waggons am Bahnhof Altentor an mir vorbei fahren und ich safür zehn Minuten an der Schranke warten mußte. So schön wie die Bahn ist, so unrentabel ist sie auch. Wenn die Bahn besser frequentiert wäre, müsste man nicht solche Preise aufrufen.
CyranoPuschkin
11.04.2013, 20.52 Uhr
Ein Statement aus ÖSTERREICH ... :
Ich habe mich vor einigen Jahren in "die GRÖSSTE unter den Kleinen" verliebt - als Jemand der die Dampf-Eisenbahn liebt.
Die HSB bietet EINmaliges auf'm Kontinent; nirgendwo sonst wird ein derart grosses Schmalspur-Netz [~150km !] noch täglich und auch im Nah-Verkehr und - zumindest teilweise - auch mit DAMPF-Lokomotiven betrieben. Und ein WESENTLICHES HighLight dieser Bahn IST, daß - bisher ... - das GESAMT-Netz erhalten werden konnte !!!!!
Die "Brocken-Bahn" allein, hätte ich mir "vielleicht mal" angeschaut; aber "der wahre Hammer" an dieser Bahn ist, DASZ man eben AUCH von NDH nach "Drei Annen" oder über die "Talmühle" nach Gernrode und sogar weiter nach Quedlinburg FAHREN (unter Umständen sogar "dampfen") KANN !!!

Ob ich - ein WIENER {eine nicht unbedeutende Stadt an der Donau ;-) } - mich ohne der HSB jemals "in den Harz "verirrt"" hätte, weiß ich nicht; ABER "NDH" wäre mir wohl kaum ein Begriff ... OHNE diesen DAMPF-Zug, der von ebendort TÄGLICH(!!!) ab "Nordhausener HSB-Bahnhof" abfährt; um "Viertel nach Zehne" ... !

Und glauben Sie mir: Ich habe bei all meinen bisherigen Besuchen in Summe das meiste Geld "im Bereich NDH" ausgegeben !
Einige Male im "Grenz-Krug" - ~19km von NDH entfernt - übernachtet; in NDH eingekauft UND ... meine "HARZ-TOUR-Card" allermeistens am Bahnhof "Nordhausen NORD" GEKAUFT !

Übrigens: Mit der HarzTour-Card kann man das HSB-Netz (ausser Schierke-Brocken) 3(!)-TAGE lang bereisen UND auch andere Öffis NUTZEN - zu'nem richtig FAIRen Preis !!!

Soviel zu der "Preis-Berechnung" meines VorSchreibers und dem Statement, daß "er" die Bahn ohnedies nicht braucht und der Bus parallel und "günstiger" fährt ... .
ICH bin jedenfalls schockiert über die "Austritts-Überlegungen" und habe den Eindruck, daß DIEjenigen, die Solches präferieren, imgrunde überhaupt keine Vorstellung davon haben, wiesehr "NORDHAUSEN (und "Umgebung")" von dieser - "EURER" !!!!! - HARZer Schmalspur-BAHN profitiert bzw. auch in ZUKUNFT profitieren kann.

Mag sein, daß die HSB "OHNE Gesellschafter NDH" "ein Problem hat (haben könnte)". Ganz SICHER aber verlöre NDH ein echtes HighLIGHT - führe die "HarzerSchmalspurBahnen" nicht mehr bis "Nordhausen NORD" ... !

Herzlichen Gruss
aus WIEN/Österreich
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