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Mi, 13:15 Uhr
07.11.2012

Erste Reaktion

In der vergangenen Woche hatte die nnz einen Leserbrief von Joachim Nestler veröffentlicht, der sich mit der Zukunft des Industriegebietes in der Goldenen Aue auseinandersetzt. Herr Nestler hatte dazu vier Fragen formuliert. Um deren Beantwortung baten wir die Stadt- und Kreisverwaltung, die LEG und das Thüringer Wirtschaftsministerium...

Als erste hat die Nordhäuser Stadtverwaltung geantwortet.

1 Wenn nur noch kleinere (wie klein?) Industriebetriebe gefördert werden können; wozu dann ein so großes Industriegebiet?

Die Förderprogramme in Thüringen für Unternehmen werden aus Europa-, Bundes- und Landesmitteln gespeist. Wichtigstes bundesweit geltendes Programm ist das der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsentwicklung. Der Freistaat Thüringen legt jedes Jahr in neuen Richtlinien fest, welche Unternehmen eine besondere Förderung erfahren sollen und welche ausgeschlossen werden.

Bevorzugt gefördert werden produzierende Gewerbe mit hohen Beschäftigungszahlen, Anteilen von Ausbildung und Forschungs- und Entwicklungsthemen. Die Fördermittel aus Europa werden sich ab 2014 mit der neuen Förderperiode deutlich verringern. Das bedeutet noch stärkere Konzentration der verbleibenden Mittel auf für die wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen wichtigen Branchen und Unternehmen.

Die Information wie konkret weiter verfahren wird, ist noch nicht bekannt. Die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung geht davon aus, dass es weiter Fördermittel für Unternehmen gibt. Die Höhe der Fördermittel wird wahrscheinlich insgesamt geringer ausfallen, aber das führt sicher nicht zu einer sinkenden wirtschaftlichen Entwicklung des Freistaats. Die Standortbedingungen sind auch ohne Fördermittel in Thüringen sehr gut.

Das Industriegebiet ist für Ansiedlungen größer zehn Hektar geplant und soll besonders den Unternehmen dienen, die in Gewerbegebieten im Stadtgebiet aufgrund ihrer Anforderungen keinen Platz finden. Die Höhe der Fördermittel hat keinen direkten Einfluss auf die konkreten Ansiedlungen im Industriegebiet.

Die Flächen im Stadtgebiet sind fast vollständig belegt, bzw. mit Option belegt. Eine weitere Industriefläche an der A 38 Abfahrt ist erforderlich.

2. Ist es dann überhaupt noch der richtige Standort? In allen Verlautbarungen war von großen/größeren flächenintensiven Industriebetrieben die Rede?

Der Standort wurde nach einer Prüfung verschiedener Flächen ausgewählt und beplant. Die Erschließung hat begonnen, die Finanzierung steht. Er ist der für Nordhausen und die Region der am besten geeignete Standort. Die Nachfrage von Unternehmen, die einen Flächenbedarf von mehr als zehn Hektar in Thüringen nachgefragt haben, besteht laut LEG und Wirtschaftsministerium weiter und deckt sich auch mit der Erfahrung im Nordhäuser Rathaus.

3. Gibt es dann überhaupt noch Investoren? In Sangerhausen wird zeitgleich ein Industriegebiet entwickelt. Wenn Sachsen-Anhalt die Höchstförderung behält, entsteht eine unmittelbare Konkurrenzsituation.

Es wird immer wieder Nachfragen von Industriebetrieben geben. Das ist in den letzten Jahren deutlich geworden. Anforderungen an Standorte ändern sich. Nordhausen hat mit den Planungen schon vor Sangerhausen begonnen. Nordhausen ist für die Region Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung und hat mit seinen 45.000 Einwohnern, der Fachhochschule und den bestehenden Unternehmen diverser Branchen einen großen Vorteil gegenüber Sangerhausen.

Die A38 als Verbindung zwischen dem mitteldeutschen Industrieraum mit Berlin und dem Ruhrgebiet liegt direkt an. Das Industriegebiet Goldene Aue wird 2014 fertig erschlossen und für Ansiedlungen fertig sein, Sangerhausen ist hier nicht so weit. Eine Aussage, dass Sachsen Anhalt nicht wie alle neuen Bundesländer aus der bevorzugten europäischen Förderung herausfällt, ist nicht bekannt.

4. Wer ist verantwortlich ?

Für die Entwicklung des Industriegebietes ist der Planungsverband verantwortlich. Dieser besteht aus den Städten Nordhausen und Heringen/Helme sowie den Gemeinden Urbach und Görsbach. Die Entwicklung erfolgt in Übereinstimmung mit den landesplanerischen und wirtschaftlichen Zielen des Freistaates Thüringen und gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG).
Autor: nnz

Kommentare
reiner3000
07.11.2012, 16.06 Uhr
Kein Industriegebiet - keine Industrie
Wenn ein Industriegebiet da ist, wird sich vieleicht Industrie ansiedeln. Wenn keines da ist, mit Sicherheit nicht. Da braucht man keine langen Diskussionen, so simpel ist das.
Georg
07.11.2012, 18.52 Uhr
Die Flächen im Stadtgebiet...
sind fast vollständig belegt??? Und was ist mit den jahrelang brachliegenden Flächen die noch überall zu finden sind. Wer läuft denn hier mit Scheuklappen rum. Ich habe den Eindruck, dass hier mit aller Macht Tatsachen geschaffen werden. Auf die Antworten in 5 Jahren, wenn das Industriegebiet immer noch nicht bebaut ist, bin dann mal gespannt. Aber dazu fällt den Verantwortlichen bestimmt wieder was Passendes ein.
NDHler
08.11.2012, 08.17 Uhr
@ Georg
Wo sehen sie denn im Stadtgebiet freie Flächen für Industrieansiedlungen? Mal abgesehen davon, dass man die Industrie aus der Innenstadt fern halten sollte bzw. diese dort gar nicht hin will weil man in außerhalb liegenden Industriegebieten viel besser erreichbar ist, ich sehe kaum freie Flächen für Großansiedlungen.

In Industriegebieten finden die Investoren auch die notwendige Infrastruktur und es besteht die Möglichkeit der Firmenerweiterung oder die Ansiedlung von Zulieferern in unmittelbarer Nachbarschaft, wie man ja in der Rothenburgstrasse sieht. Flächen in der Innenstadt sollten dem Wohnungsbau bzw. dem Einzelhandel oder gar für Grünanlagen genutzt werden. Nicht aber für neue Industrieansiedlungen.
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