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Mi, 16:48 Uhr
17.10.2012

Ausgebrannt und aufgestanden

Es war vor vier Jahren. Sabine Schröder, die Leiterin der Petersbergschule in Nordhausen konnte nicht mehr. Sie war fertig. Dauerstress, unfähig zum Abschalten, unfähig zum Umschalten. Entspannung? Ein Fremdwort. Sabine Schröder wurde “aufgefressen” von realen und von surrealen Problemen, die sich turmhoch vor ihr aufbauten. Jeden Tag, jede Nacht - immer.


Sabine Schröder hat diese schlimme Zeit hinter sich. “Ich wusste nicht weiter, wusste aber auch nicht, dass ich krank, richtig krank war. Heute ist es klar, ich war ausgebrannt.” Und sie hat erfahren: Ausbrennen kann nur der, der zuvor brannte, der immer und ewig alles geben wollte und zuletzt an sich selbst dachte.

Sabine Schröder hat sich in professionelle Hilfe begeben, doch dass “Gesundwerden” allein reichte ihr nicht. Sie wollte den Dingen auf den Grund gehen. Stellte immer wieder Fragen. Sich selbst und anderen Menschen. Sie hat eine Lösung gefunden und will nun anderen Menschen helfen. Mit ihren Erfahrungen, mit ihren zusätzlichen Qualifikationen und Ausbildungen und mit Sachverstand. Sabine Schröder ist eine geprüfte Burnout-Lotsin. Zwei gibt es in Thüringen, rund 300 in Deutschland. Sie alle sind Mitglied im bundesweiten Netzwerk der Burnout-Lotsen. Die „Zentrale“ ist das Burnout-Helpcenter in Löwenstein (Baden Württemberg) und die Materialien sind - wie fast alles in dieser Republik - nach DIN und ISO zertifiziert.

Aufgestanden: Sabine Schröder (Foto: nnz) Aufgestanden: Sabine Schröder (Foto: nnz)

Jetzt kann sie Menschen helfen, die keinen Ausweg mehr sehen oder auf dem Weg dahin sind, die nicht wissen, wie sie von diesem verdammten Dauerstress runter kommen. Sie weiß jetzt: Menschen, die permanent im Stress stehen, die geben permanent Stresshormone ins Blut ab. Die Folgen sind u. A. Schlappheit, Ermüdung, hoher Blutdruck, ein gestörtes seelisches Gleichgewicht und das Gefühl der Ausweglosigkeit, Schlaflosigkeit, verminderte Arbeitsleistung, Konzentrationsschwierigkeiten, ja sogar die meisten Rückenschmerzen können eine psychosomatische Ursache haben.

Diese Symptome kennt die Lehrerin, sie kennt sie aber auch bei vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen. “Es ist in der Potsdamer Lehrerstudie statistisch nachgewiesen, dass fast zwei Drittel der Lehrer einer Risikokategorie angehören, sie passen einfach in das entsprechende Muster, merken es aber oft nicht einmal”, sagt Schröder, die das Laufen als eine begleitende Form der Therapie erkannt hat und seit einiger Zeit das DLZ-Diplom als Lauftherapeutin in der Tasche hat. “Es muss nicht zwangsläufig das Laufen sein, das begleitend ist, auch Nordic Walking oder Radfahren sind geeignet, um den Weg aus der eigenen Hölle zu finden. Durch Gespräche kann ich herausfinden, was zu jedem Betroffenen passt.”

Wer von dem “Ausgebranntsein” betroffen ist, der denkt permanent. Es rattert unaufhörlich im Kopf - so beschreiben Betroffene diesen Zustand. An dieser Stelle kommt das Lachen ins Spiel, denn Sabine Schröder ist auch noch zertifizierte Kursleiterin für Lachyoga und Basenfasten. Wenn ich die Frau nicht durch meinen Job kennen würde, dann würde ich annehmen, dass sie noch nicht gänzlich geheilt ist. Doch sie meint es Ernst mit dem Lachen: “Bei dieser Therapie handelt es sich um ein initiiertes Lachen. Es gibt schließlich eine Wissenschaft vom Lachen, die Gelotologie. Und die hat zum Beispiel nachgewiesen, dass derjenige, der herzhaft lacht, genau in diesem Moment nicht denken kann. Das permanente Denken ist durchbrochen und da setzt die Therapie an.” Die wenigsten Menschen wissen, dass Lachen der größte Feind von Stress ist. Regelmäßiges Lachtraining hilft Schmerzpatienten, aktiviert das Immunsystem deutlich und hat viele weitere persönlichkeitsstärkende, gesundheitsfördernde und zwischenmenschliche Wirkungen.

Bleibt noch das Basenfasten zu erklären. Der Säure-Basen-Haushalt ist ein körpereigenes Regulationssystem. „Alles was wir essen und trinken, wirkt in Stoffwechsel säurebildend, basenbildend oder neutral. Bei Säureüberschuss werden diese z.B. im Bindegewebe abgelagert. Unsere moderne Zivilisationskost besteht zu 80 – 90% aus Säure bildenden Produkten. Hinzu kommt, dass Übersäuerung im Körper durch Bewegungsmangel, Schlafmangel, Stress und negative Emotionen deutlich steigt, was zu vielerlei Krankheiten führen kann.“ Aus diesen Gründen ist das Basenfasten über einen begrenzten Zeitraum ein guter Ausgangspunkt um zu lernen, achtsamer mit sich selbst umzugehen und sich auch über Ernährung und Bewegung dem Stress entgegenzustellen.

Es gibt da ein Motto, das sich auch Sabine Schröder zu eigen gemacht hat: “Es spielt keine Rolle, woher der Wind weht, wenn man nur die richtigen Segel setzt”. Die geprüfte Burnout-Lotsin will anderen Menschen helfen, aus diesem furchtbaren Hamsterrad herauszukommen. Wer das Gespräch mit Sabine Schröder suchen will, der kann den Kontakt über diese Adresse herstellen: s.schroeder@burnout-lotsen.de
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare
Rosinho
17.10.2012, 17.01 Uhr
Dauerstress
Das ist wirklich eine sehr gute Sache, was Frau Schröder da macht. Ich kenne das Problem bei mir auch und habe oft überlegt, wie ich dagegen ankämpfen kann. Sie kann sehr stolz auf sich sein, es geschafft zu haben und vor allem, sie hilft Menschen. Hut ab !!! lg Anja
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