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So, 07:57 Uhr
29.07.2012

Exhibitionist festgenommen

In Nordhausen ist am Samstagmittag ein Exhibitionist vorläufig dingfest gemacht worden. Wir haben die Einzelheiten...


Es war gegen 13:00 Uhr, das erhielt die Nordhäuser Polizei einen Anruf, dass sich im Bereich des Penny-Marktes in der Grenzstraße eine männliche Person in Scham verletzender Weise zeigen soll. Eine sofort eingesetzte Funkstreifenwagenbesatzung konnte den Täter noch am Tatort stellen und festnehmen.

Da der 24-jährige unter Drogeneinfluss stand, wurde bei ihm anschließend eine Blutentnahme durchgeführt. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, sich zu melden.
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
29.07.2012, 09.03 Uhr
Hemmschwelle und Schamgrenze
Was kann in dieser Gesellschaft noch eine gewisse Grenze überschreiten, wenn im Fernsehen z.B. zur besten Tageszeit, wo auch viele Kinder vor dem TV sitzen, schamlos über Sex und Gewalt debattiert und gezeigt wird? Da wundert es, dass überhaupt noch Sittenstrolche und der Gleichen in der Menge auffallen. Die Polizei wird erst aktiv, wenn der mündige Bürger die Täter selbst bei der Darre vorbeibringt und sich um Zeugen kümmert. Internet Partys u. dgl. sind auch viel wichtiger und bedrohlicher. Blut fließt jeden Tag in den Nachrichten und den Rest gibt es Live on Stage in NDH. Schönen Sonntag noch.
Bodo Schwarzberg
29.07.2012, 22.15 Uhr
Exbitionist: am Schreck der Nichtentblößten ergötzen
Ist doch eigentlich komisch: im TV und im Internet wird "alles" gezeigt, und wenn jemand´im Alltag sein bestes Stück heraushängen lässt, erregt dies ein "öffentliches Ärgernis". Nudisten, also Nacktwanderer werden derweil auf ausgewählte Wanderwege, auch im Harz, verbannt, FKK-Anhänger auf ausgewählte Strandabschnitte. Das aber ist Doppelmoral: Warum denn, so könnte man ganz provokant fragen, darf sich andernorts, also öffentlich niemand" ganz" so zeigen, wie ihn oder sie die Natur bzw. der Allmächtige geschaffen hat? Irgendwie passt das nicht zusammen. Und mir fällt ein, dass Kinder (ja bis zu welchem Alter eigentlich?) ungestraft die Hüllen an städtischen Brunnen oder in Freibädern fallen lassen dürfen. Ab wann, also von welchem körperlichen Zustand, Verhalten oder Alter an dürfen sie das nicht mehr? Ab wann ist man Erreger (z.B. von Ärgernissen), ab wann macht man sich strafbar?
Zugegeben: Die Fragen sind provokant: Aber kaum jemand denkt über die Ambivalenz der Rechtsprechung und der öffentlichen Wahrnehmung nach, wo doch Pornos, Zeigefreude, sonstige Freuden e.t.c. hinter der Matschscheibe allgegenwärtig sind.
Nein, ich will den Exhibitionisten und auch nicht z.B. den Windelfetischisten in Schutz nehmen. Vielfach verbergen sich gestörte Persönlichkeiten, gestörte Auswüchse also, hinter den öffentlich zur Schau gestellten Auswüchsen. So weit ich weiß, ist aber die Mehrzahl dieser Leute nicht wirklich gefährlich: Sie erreichen ihren Höhepunkt va. durch das Erschrecken der Angezogenen. Aber es gibt eben auch die wenigen Exhibitionisten, die potentiell Frauen oder Kinder vergewaltigen. Von daher wiederum bin ich für deren Verfolgung. Dennoch sollte man ein solches Delikt nicht zu hoch anhängen: Die Sicherheitsorgane sollten vielmehr alle erdenklichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Kinderpornoringe zu sprengen und die in ihnen sprudelnden Quellen auf Dauer wegzusperren. Wir haben das Internet gerufen und nun müssen wir auch die Geister wieder los werden, die mit ihm gekommen sind.
Kann Exhibitionismuss auch politisch missbraucht werden? Er kann! In der DDR gab es das. So setzte die Stasi einen angesehenen Berliner Arzt unter Druck, der sich in der S-Bahn einer ihm gegenüber sitzenden Frau entblößt hatte. Er solle mit dem MfS zusammenarbeiten und seine Mitarbeiter an der Klinik ausspionieren, dann würde er nicht bestraft. Im Weigerungsfall drohte die Stasi allerdings u.a. mit einer gezielten Streuung der Informationen über die Entblößung in der Klinik und in seiner Familie.
Der leitende Arzt hielt dem Druck nicht stand. Er legte sich eine todbringende Infusion. - Das war das grausame Gesicht der DDR.
Das ganze las ich in einem Buch über Selbstmorde in der DDR. ("Leichensache Kollbeck" von Girod, Verlag Neues Leben 1998)
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