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Mi, 10:58 Uhr
28.03.2012

Nach 17 Festen ist nun Schluss

17 Altstadtfeste sind in Nordhausen gefeiert worden. Jetzt soll diese Tradition beendet werden. Gründe wurden heute bekanntgegeben...


Laut Hans-Jürgen Nüßle dürfen die Mitglieder der Altstadt- Initiative keinen Eintritt mehr nehmen, der in Nordhausen als Wegezoll deklariert wurde. Die Gewerbeordnung gibt dies nicht her. Bislang habe man das seitens der Stadtverwaltung gestattet, im vergangenen Jahr gab es aber massive Proteste gegen die zwei Euro Wegezoll und keinen Willen in der Verwaltung eine Alternative zu finden.

Der Vorstand der Altstadt-Initiative hat die Absage des Festes beschlossen, eine Drohkulisse soll das nicht sein, was Nüßle und Peter Harthaus heute der nnz mitteilten. „Seitens der Stadtverwaltung besteht vermutlich kein Interesse an der Aufrechterhaltung dieser Tradition, schließlich sei die Suche nach einer Lösung nicht favorisiert worden“, sagte Nüßle. Seit 57 Jahren arbeitet Nüßle in der Altstadt, heute sei ein trauriger Tag für den Juwelier, dessen Herzblut an diesem Teil von Nordhausen immer noch hänge.

10.000 Euro habe die Initiative als Unterstützung im vergangenen Jahr von der Verwaltung erhalten, 8.100 Euro seien an das ordnungsliebende Rathaus und kommunale Betriebe geflossen. Das sind Positionen von der Erlaubnisgenehmigung, über die Miete einer Bühne bis hin zu den Kosten für die Straßenreinigung.

Der zuständige Ausschuss des Stadtrates hatte ebenfalls mehrheitlich gegen eine höhere Bezuschussung gestimmt. Beantragt hatte die Altstadt-Initiative 20.000 Euro, der Ausschuss hätte 7.500 Euro zugestimmt. Nun soll es noch ein Abschieds-Event geben. Dazu wurde der 4. August festgelegt. Da wird noch einmal Wegezoll in einem abgesperrten Bereich erhoben, die Jungs von Bartlos werden für die Musik zuständig sein. Zuvor wollen Harthaus und Nüßle von ihren Vorstandsämtern zurücktreten.

„Wir wünschen uns einen neuen Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin, der ein Herz für die Altstadt hat und mit Taten unterstützt und nicht nur Sprüche klopft“, sagen Harthaus und Nüßle unisono. Unverständlich ist für die beiden auch, dass der Nordhäuser Geburtstag nicht in der Altstadt, sondern rund um das Rathaus gefeiert wird. Der Geburtsort dieser Stadt befinde sich jedenfalls nicht in der Nähe des Rathauses.
Autor: nnz

Kommentare
matze99734
28.03.2012, 11.25 Uhr
da fehlt ein stück der wahrheit
also, es ist zwar schade, dass es kein altstadtfest mehr geben soll, aber das hat ja auch verschiedene gründe.

zum einen fehlt uns im stadthaushalt ne menge kohle. und wenn die altstadtinitiative ein fest machen will, dann kann sie das auch ohne fördermittel tun. ich beantrage bei frau dr. klose ja auch keinen zuschuss für meine grillparty am wochenende. mal abgesehen davon ist das altstadtfest in den letzten jahren immer schlechter geworden. es war schon eher eine peinlichkeit.

oder liegt es vielleicht daran, dass herr nüßle sich nicht mehr das honorar zahlen soll? das ist in nordhausen ja ein offenes geheimnis. ich soll also als steuerzahler auch noch den lebensunterhalt von herrn nüßle co-finanzieren? nein, danke!

ach ja, herr nüßle. nur zu ihrer info. das ursprüngliche nordhausen sind auch nicht sie in der altstadt. dieses ist nämlich in der neustadt - also am frauenberg. das sollten sie eigentlich wissen.
NDHler
28.03.2012, 12.00 Uhr
Ha Ha ...
... sehr schlechter Wahlkampf Herr Nüßle, wirklich sehr schlecht!
Marie
28.03.2012, 13.16 Uhr
Aus für Altstadtfest
Das finde ich richtig schade. Es gibt nicht mehr viele Events, wo man Freunde in gemütlicher Atmosphäre treffen kann ohne Massen von Eintritt zu bezahlen. Die 2 Euro haben mich jedenfalls nicht gestört. Ich bedaure es sehr, dass es kein Altstadtfest mehr geben soll.
Marie
28.03.2012, 13.48 Uhr
@ matze99734
für ihr Gartenfest müssen sie ja auch keine Geld für Straßenreinigung, Gebühren für Müllentsorgung, Toilettenhäuschen, Straßensperrung, Stromversorgung, Sicherheitsdienst, Gastspielgage usw. bezahlen. Wo soll das denn herkommen? Meinen Sie, dass die Standgebühren der Budenbesitzer das aufwiegen können?

Und die Organisation eines solchen Festes nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, das geht nicht von jetzt auf gleich. Man sollte den Organisatoren dankbar sein uns so ein Fest zu ermöglichen. Aber jetzt ist ja eh Geschichte.
reiner3000
28.03.2012, 14.45 Uhr
Wegezoll nur Vorwand
Da der Wegezoll nicht mehr genommen werden darf, fällt das Altstadtfest weg?
Wer´s glaubt wird selig. Falls es so etwas wirklich in der Gewerbeordnung steht (Wegezoll), gibt es auch zum JEDEM Gesetz Ausnahmeregelungen.

Grund wird wohl sein, dass man einen höheren Zuschuss von der Stadt haben will, oder so. Ich bin immer gern hin gegangen, war ein schönes Fest. Ich bin auch der Meinung, dass es nicht zu jeder Feier Fördermittel geben muss, wäre schön wenn die Tradition weiter gehen würde.
Zukunft
28.03.2012, 17.44 Uhr
Zuschüsse
Auch andere Vereine bekommen Zuschüsse von der Stadt. Wofür geben die das wohl aus?
Susi1012
28.03.2012, 20.11 Uhr
Es gibt so viel in der Region an Kultur !!!
Mal ganz ehrlich es gibt so viel an Kultur in der Region warum hat es die Altstadt von Nordhausen zu Ihrem Event nicht genutzt.Und warum hat es die Kultur der Stadtverwaltung nicht gefördert ? Ein Altstadtfest ist doch ein Fest an dem doch die Stadt einen Anteil hat sich zu zeigen was nicht alles möglich ist. Ein Kostenfaktor ist dort natürlich nicht ausgeschlossen.Ob es umbedingt 20 000,00 € sein müssen ist dahin gestellt ???
Warum muss eine Stadt eigentlich eine eigene Bühne bestitzen ? Und warum will sie dann auch noch Geld dafür? Wie hier zu erfahren ist ? In den Größeren Städten wäre das nicht möglich da es da Regionale Anbieter von Bühnenbau Firmen gäbe!!! Gibt es die hier nicht oder warum hat die Stadt eine eigene Bühne ?
Iffland
28.03.2012, 21.39 Uhr
Eine eigene Bühne für die Stadt
hat verschiedene Vorteile. Zum einen organisiert die Stadt einmal im Jahr ihr eigenes Fest, das Rolandsfest, wobei die Bühne verwendet wird. Zum Anderen kommen auch Vereine günstig zu dieser Bühne, wenn Sie Feste feiern und dementsprechende Anträge stellen. Als ich im Jahre 2002 in Salza die 1200 Jahrfeier organisierte kam ich auch in den Genuss diese damals neue Bühne zu nutzen. Den Auf- und Abbau haben wir damals bezahlt, jedoch wurde uns die Miete erlassen. Bis heute wird sich die Bühne vermutlich rentiert haben.
Ich denke nach 17 Jahren muss eventuell über den kompletten Aufbau des Altstadtfestes neu nachdenken. In Zeiten klammer Stadtkassen kann man nicht einfach auf Stur stellen und sagen das wars. Es wäre schade.
Sven-Bolko
28.03.2012, 22.59 Uhr
Zeit für Wahrheiten
Wer ist die Altstadtinitiative? Wie viele der noch vorhandenen Geschäftsleute sind in der Initiative? Welche nennenswerten Initiativen gingen von der Altstadtinitiative aus?

Das Altstadtfest nicht mit eigener Kraft auf die Beine zu stellen ist nach 17 Jahren ein Armutszeugnis. Oder wurden zu viele gute Leute vergrault. 10 000,00€ haben viele Städte in Deutschland nicht einmal für Ihr Stadtfest zur Verfügung.

Im übrigen Nordhausen bis 2003 auch nicht. Heute höre ich aus der ferne - Rolandsfest kostet 130.000,00€, nur 30.000,00 sind durch Sponsoren abgedeckt.Wo kommen die 100.000,00€ her, wo kommen 10.000,00€ für die Subvention eines Altstadtfestes her?

Wenn wundert es dann das Ost und West nicht zusammen wächst. West Städte und Gemeinden können sich diesen Luxus schon lange nicht mehr leisten, dort hat die private Wirtschaft diese Aufgabe übernommen. Bis 2003 auch in Nordhausen.
Herr Nüßle, die Altstadt fängt am Rathaus an, oder warum ist Ihr Mitstreiter Herr Harthaus in der Altstadtinitiative, wenn sein Geschäft doch gar nicht in der Altstadt liegt.

Ich werde mit meinem Unternehmen jeden unterstützen, der sich zum Ziel setzt das Altstadtfest qualitativ wieder zu verbessern, auch ohne Subventionen der öffentlichen Kassen. Das geht, ich lebe 22 Jahre davon. Partner für ein solches Unterfangen wollen nur gepflegt werden und nicht Angst haben um Ihr Image.
Marta D.
28.03.2012, 23.39 Uhr
das Klagelied der Altstadtinitiative ist ja eigentlich schon Programm
der Zeitpunkt dieser Ankündigung ist natürlich völlig unpolitisch gewählt.
Auch ich glaube nicht, dass es kein Altstadtfest mehr geben wird, denn so ein traditionelles Fest ist immer ein gutes Mittel eine Verwaltung unter druck zu setzen bzw, durch die Mitteilung der Aufgabe dieses Festes den Bürger bei seiner politischen Meinungsbildung zu beeinflussen. Ich glaube auch, dass die Nachfolge von Herrn Nüßle längst in der Familie geklärt worden ist. Im Vorstand
der Altstadtinitiative gibt es ja noch einen Enkel.

Zur finanziellen Situation und zur Begründung des Wegezolls sollte doch einfach die Altstadtinitiative alle Einnahmen und Ausgaben des letzten Altstadtfestes öffentlich bekannt geben. Mich würden dabei auch mal die Standmieten der Händler, einschließlich der Getränkewagen interessieren.
Retupmoc
29.03.2012, 07.53 Uhr
Endlich Schluß
Endlich ist Schluß mit dem Ringelpitz. Gute Entscheidung.
Paulinchen
29.03.2012, 11.40 Uhr
Sven-Bolko,
Du (das Du erlaube ich mir, weil wir uns seit sehr vielen Jahren kennen) hast den Nagel in gewisser Weise schon auf den Kopf getroffen.

Aber ich kann mich erinnern, dass auch Du mit (D)einem traditionellen Fest, dessen Initiator Du warst, letztlich auch gescheitert und vor dem Aus gestanden bist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass hier im Osten die Menschen nicht sonderlich an „künstlichen“ Festen, also an Festen ohne Geschichtsbindung, interessiert sind. Nur man kann nicht immer nach öffentlichen Geldern rufen, das ist wahr!

Ein Tipp von mir an Herrn Nüßle und Herrn Harthaus, die ich persönlich auch sehr gut kenne. Sie und Ihre Geschäftsleute in der Altstadt haben doch garantiert auch Vertragspartner, deren Produkte sie letztlich ja auch verkaufen. Diese Partner haben und das ist in aller Regel so, ein Interesse am Verkauf Ihrer Waren durch Sie. Dann machen Sie denen mal klar, dass das Altstadtfest auch für sie eine Werbeveranstaltung ist, an der sie sich bitte mit etwas Geld beteiligen sollen. Autohäuser machen es doch auch, oder glauben Sie Herr Harthaus und Herr Nüßle, dass die es sich allein leisten können, jedes Jahr größere Veranstaltungen in ihren „vier Wänden“ abhalten zu können. Da werden die Öllieferanten, Werkzeuglieferanten, Reifenlieferanten, Hausversicherungen u.a.m. mit ins Boot geholt. Ganz sicher ist aber auch, dass sich die Stadtverwaltung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Altstadtfest öffnen muss! Da kann es nicht sein, dass deren Ordnungsamt im Anschluss Strafen ausspricht, weil an einem Sonntag vielleicht etwas verkauft wurde. Gerade DAS sollte doch wohl möglich sein „liebe Stadtväter“. Wo leben Sie denn eigentlich? Woher sollen denn Ihre Löhne und Gehälter kommen, wenn nicht von Ihren Geschäftsleuten IHRER Stadt? Was kostet Sie als Stadt denn die Verkaufsgenehmigung, außer einem Lächeln?

Ich habe im Sommerhalbjahr viel mit Touristen zu tun. Immer wenn die mich nach Ausflugszielen und Events in der Stadt fragen, ducke ich mich ab, weil wir eben seit dem 3.u.4. April 1945, keine Altstadt mehr haben und darüber hinaus auch keine Stadtverantwortlichen, die ein sichtbares Interesse an Veränderungen in der Sache zeigten und zeigen! Dann schicke ich die Gäste lieber nach Wernigerode, Quedlinburg und selbst bis nach Goslar, nur weil diese mal eine richtige Altstadt in der Harzregion besuchen wollen. Nach ihrer Rückkehr sind sie stets begeistert!

Manchmal habe ich das Gefühl, dass Nordhausen eine autonome Republik mit eigener Flagge ist und weder nach Thüringen oder sonst wo hin gehört. Nicht um sonst sagt man wohl über uns, dass wir Nordhäuser eher ein stures „Volk“ seien. Da gönnt der Eine, dem Anderen teilweise die Luft zum atmen nicht.

Ja - lieber Sven-Bolko, seit Deinem Verlassen der Stadt Nordhausen hat sich eben nichts verändert, Zeit für eine Rückkehr, fragt Paulinchen?
der Lorenz
29.03.2012, 14.41 Uhr
Die Planung des Festes und ihre Kosten.
Liebe Inîtiatoren des Altstadtfestes. es wäre sehr schade, wenn das Fest nicht mehr durchgeführt wird. Vielleicht sollte bei den Organisatoren auch ein Umdenken stattfinden, was die Planung des Festes betrifft. Die Händler in der gebührenpflichtigen Zone waren schon lange nicht mehr so zufrieden. Viele Besucher kommen von oben herunter und kehrten am "Zoll" um. das waren nicht wenige, man konnte es sehr gut beobachten.

Eine gesamte zollfreie Zone ist auch nicht schlecht, im Gegenteil man hat überall die Menschenmassen.
Zu den Gebühren liebe Veranstalter will ich Ihnen mal folgendes mitteilen: Ob in Herreden, Hochstedt, Leimbach, Sundhausen oder Nordhausen ein Verein ein Fest organisiert, sind die Grundkosten für Anmeldung, Sperrung, Gestattung, Ausschank usw. alle die selben! Sie bezahlen nicht ein Cent mehr als andere, haben aber die 10fachen Besucher!
Wenn Ihnen die Stadt dann auch noch anbietet, alle Gebühren zu erlassen, dann haebn Sie faktisch schon die Miete im Sack und schöpfen aus dem VOLLEN!

Durch die Standmieten, Ausschankmieten Stellplatzmieten (für Werbung) können Sie locker die Grupen auf der Bühne bezahlen. Es müssen ja nicht immer die teuersten sein.

Wir in unserem Verein betreiben z.b. die Bierwagen selbst. Somit haben Sie zwar keine Standmiete aber den gesamten Umsatz. Bei 20.000 Besuchern brauche ich Ihnen jetzt nicht vorrechnen was da übrich bleibt.

Jedoch brauch man da auch mehr als 2 aktive Mitglieder im Verein!
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