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Do, 09:18 Uhr
03.11.2011

Bauarbeiter tödlich verunglückt

Im Bahnhof Heringen bei Nordhausen ist gestern Abend ein Bauarbeiter tödlich verunglückt. Jetzt gibt es weitere Einzelheiten...


An den Gleisanlagen des Bahnhofs arbeitete eine Baufirma im Auftrag der Bahn. Es wurden dort die Gleise repariert. Das Unglück ereignete sich kurz vor 21 Uhr. Ein Monteur stand im Gleisbett und bearbeitete eine Schiene mit einem Trennschleifer. Warum der Mann seine Arbeit nicht unterbrach, als sich ein Güterzug näherte, ist noch unklar. Womöglich hat er die automatische Warnanlage aufgrund der Geräusche seiner Arbeitsmaschine nicht gehört.

Der 28-jährige Mann aus Bad Lauchstädt wurde vom Zug erfasst und war sofort tot. Die Bahnstrecke musste für rund drei Stunden voll gesperrt werden. Die Nordhäuser Kriminalpolizei untersucht den Unfallhergang.
Autor: nnz

Kommentare
Wolfi65
03.11.2011, 09.47 Uhr
Dünne Luft
Die Luft wird immer dünner für die Sicherung. Wenn hier geschrieben wird, dass der Beschäftigte der Gleisbaufirma die Akustik der automatischen Warnanlage nicht wahrgenommen hat, war etwas nicht in Ordnung auf der Baustelle.

Wenn keine Wahrnehmbarkeitprobe unter voller Beschallung stattgefunden hat und dies der Sicherungsaufsicht nachgewiesen wird, sind auch ein paar Jahre in einer JVA(Justiz-Vollzugsanstalt) möglich.
Dann möchte und wollte ich dort nicht den Hut aufgehabt haben.

Man hätte auch zur Sicherheit zusätzlich für den später getöteten Kollegen, einen Sicherungsposten direkt vor Ort in seiner Nähe platzieren können, der den Mann im Notfall herausziehen hätte können.
Auch ein zusätzliches Typhon mit höherer akkustischer Leistung direkt an der Arbeitstelle, hätte schlimmeres wahrscheinlich vermieden.

Das beweist wieder, dass bei aller Automatisierung der Faktor Mensch eine Hauptrolle spielt und niemals aus der Kette der Sicherheit wegzudenken ist.
Auch der Bahn sei hier geschrieben, dass oft nicht genug Sicherungspersonal für eine Baustelle angefordert wird, um die Kosten im Rahmen zu halten.
Wie so etwas ausgehen kann, ist in Heringen traurige Realität geworden.
Schlimm so etwas!
Fischkopf
03.11.2011, 13.48 Uhr
wie konnte das passieren ?
Warum dieser Bauarbeiter dieses Warnsignal nicht gehört hatte, ist mir auch ein Rätsel. Denn das Signal ist so laut, das ich es sogar bei mir zu Hause (ca.1000 m vom Bahnhof weg) höre in einem geschlossenen Raum bei angeklappten Fenstern.

Da ich auch jeden Tag mit meinem Hund dort spazieren gehe, weiß ich, das auf der ganzen zu reparierende Strecke Warnsignale an den Schienen extra noch mal angebracht sind und solange im Intervall leuchten, bis der Zug die Zone verlassen hat (und die sind im dunkeln nicht zu übersehen) Die eigentliche Baustelle ist direkt am Bahnhofsgelände, die auch ausreichend beleuchtet ist.

Von daher ist es unfassbar, wie dieser Unfall passieren konnte. Mein Beileid an die Angehörigen.
Wolfi65
05.11.2011, 09.13 Uhr
Warnsignale
Die Warnsignale werden in der Regel nur einmal gegeben mit ca.95 Dezibel, wärend die Optischen Signale(gelben Rundumlampen oder auch Blitzlampen solange Laufen, bis der Zug aus der Baustelle ausgefahren ist.
(Endkontakt der Rottenwarnanlage)
Die Kleingeräte (Trennschleifer usw.) erzeugen aber mindestenz 120 dB.
Somit kann der Versicherte das Warnsignal vor Ort gar nicht warnehmen, wärend es bei günstigen Verhältnissen noch kilometer weit zu hören ist.
Dann muß vor Ort ein Typhon oder eine Akkustik mit stärkeren Signal eingesetzt werden.
Dafür ist der Sakra (Sicherungsaufsichtskraft) zuständig.
Dieser wird sich jetzt vom Staatsanwalt fragen lassen müssen, wieso diese Maßnahmen nicht ergriffen wurden.
Ich hoffe, dass die Sicherungsfirma Haftpflicht versichert ist, damit die Hinterbliebenen wenigstens finanziell versorgt sind.
Momentmal
05.11.2011, 12.13 Uhr
Warum....
werden eigentlich zu einer Meldung 2 NNZ Artikel reingesetzt. So spalten sich Kommentarlesungen.
Nochmal : Die eindeutige Mehrheit aller Arbeitsunfälle passiert in den späten Abend-bzw. Nachtstunden,inkl des frühen Morgens ( um 5 Uhr )
Das man da noch nicht angesetzt hat,seitens Arbeitsschutzexperten bleibt mir`n Rätsel.
Wolfi65
05.11.2011, 15.21 Uhr
Nochmal
Nachts fahren weniger Zugfahrten und deshalb werden die meisten Baustellen bei der Bahn Nachts, oder Tag und Nacht angesetzt, damit der Zugverkehr so kurz wie möglich behindert wird.
Allein die Arbeitsunfälle auf die Dunkelheit zu schieben, wäre ein wenig zu einfach.
Ich bin auch kein Freund von Nachtschichten, aber diese müssen eben sein.
Andere Berufszweige müssen auch in der Nacht arbeiten.
Wo ist das Problem?
Auch in Tunneln ist es den ganzen Tag dunkel oder schlecht beleuchtet, deswegen passieren dort auch nicht mehr oder weniger Unfälle, wie auf der freien Strecke.
Auch das Problem der Arbeitszeiten, ist gesetzlich geregelt und wird Stichprobenartig von dem EBA (Eisenbahn-Bundesamt) kontrolliert.
Wer sein Einsatznachweisheft nicht dabei hat,oder nicht richtig führt, kann sofort die Baustelle verlassen.
Eine Abmahnung folgt dann.
Ist mir auch schon so gegangen, weil ich eine Pause nicht eingetragen hatte.
Bei der zweiten Abmahnung, kommt die Kündigung.
Das war es dann, mit unerlaubten Arbeitszeit-Verlängerungen.
J.K.
12.11.2011, 03.38 Uhr
Ja das liebe Pausenbuch
Es war so grün und so bekritzelt.

Bei mir hat immer der Ablöser (Springer) gefragt, ob ich meine Pause eingetragen habe.

Abmahnung war damals nicht - da wurde gleich der SIPO-Ausweis abgenommen und schwarze Liste.

Aber Wolfi65 Du hast Recht - ein Makrophon (Typhon) mit SIPO wäre ein Muss gewesen. Da nützt dir AutoRoWa (so wurde die bei uns genannt) nicht viel. Ich hatte mal eine Rotte von 3 Stopfern, denen habe ich, wenn sie mein RO2 nicht gehört haben, einen Schotterstein geworfen. Als SIPO darf man ja selbst nicht in den Gefahrenbereich.
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