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Do, 07:41 Uhr
03.11.2011

Tödlicher Unfall

Im Landkreis Nordhausen ist in der Nacht ein Mann bei einem Unfall tödlich verletzt worden. Hier die ersten Einzelheiten...


In Heringen, im Landkreis Nordhausen, ist in der Nacht ein Mann bei einem Arbeitsunfall getötet worden. Nach ersten Informationen der nnz wurden auf dem Bahnhof Heringen Gleisbauarbeiten durch eine Firma im Auftrag der Deutschen Bahn ausgeführt. Kurz vor 21 Uhr wurden die Arbeiter durch einen Sicherungsposten vor einem herannahenden Güterzug in Richtung Nordhausen gewarnt. Ein Arbeiter hatte daraufhin die Gleisanlagen in falscher Richtung verlassen und wurde dabei von dem Zug erfasst und getötet.
Autor: nnz

Kommentare
Wolfi65
03.11.2011, 09.15 Uhr
Austrittsseite festgelegt?
Da muß man die Sicherungsaufsicht ernsthaft fragen, wieso es möglich war, dass der Versicherte,(Mitarbeiter der Gleisbaufirma) zur falschen Seite in einen unzeitigen Moment den Gefahrenbereich verlassen, und in den Gefahrenbereich des Nachbargleises treten konnte. Wurde denn keine Austrittsseite zu einem Sicherheitsraum festgelegt?

Ich nehme an, dass die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft den Sicherungsplan an Ort und Stelle beschlagnahmt hat. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass ein schriftlicher Nachweis für die örtliche Einweisung und Belehrung vorhanden war.
Ansonsten wird die Luft für die Sicherungsaufsicht, den oder die Sicherungsposten und den 4.2.(Technischen Berechtigten) ziemlich dünn.
Am Ende wird wohl wieder einmal Selbstverschulden des Beschäftigten herauskommen.
Solche Unfälle sind immer sehr tragisch, da hinter jedem getöteten Mitarbeiter eine Familie steht, welche jetzt vergeblich auf eine Heimkehr wartet. Mein tief empfundenes Mitgefühl den Angehörigen. Mit traurigen Gruß
(Eine ehemalige Sicherungsaufsicht)
Momentmal
04.11.2011, 11.43 Uhr
Über Arbeitszeiten nachdenken
Was mir wieder,und auch bei anderen solch tragischen Berichten,auffällt,ist die Uhrzeit des Geschehens. Anfang der Woche erst verunglückte ein Nordhäuser in Südthüringen, Arbeitsunfall laut Protokoll nach 23 Uhr.
Überstunden und Nachtarbeit tragen sicherlich nicht unerheblich dazu bei.
Gerade Montagearbeiter schaffen meist 10h am Tage,um den Freitg reinzuarbeiten.
Die Konzentration und Übesichtsbewahrung ist eine andere Frage. Aber oft wird menschliches Versagen als Unglücksursache genannt. Ich denke,den Zusammenhang zwischen nachlassender Konzentration in Nachtarbeit gegenüber Tagesschichten kann keiner leugnen.
J.K.
09.11.2011, 03.22 Uhr
Solche "Unfälle" sind tragisch
@Wolfi65 - Deinem Kommentar kann ich beipflichten. Ich war ja selbst mal SIPO und anfangs sogar in NDH. Ich verstehe, warum Du diesen undankbaren Job abgegeben hast!

@Momentmal - Ich habe zuletzt Schichtarbeit in einem führenden deutschen Automobilkonzern gearbeitet und muss sagen, dass ich in der Nachtschicht konzentrierter als in der Frühschicht gearbeitet habe.
Wolfi65
09.11.2011, 12.46 Uhr
Vom Fach
Endlich schreibt mal Jemand der Ahnung vom Fach hat und die Eisenbahn nicht nur vom Bahnsteig kennt. Die Gefahren im Eisenbahnbau- und Betrieb kann sich ein Außenstehender nur bedingt vorstellen.

Da soll von der einen Seite reibungslos gebaut werden und von der anderen Seite möglichst es nicht zu Fahrplaneinschränkungen kommen.

Das ist ein Balanceakt, welcher nicht auf jeder Baustelle der DBAG gemeistert werden kann, ohne Menschenleben zu gefährden.
Da wird von der Sicherung schon die eine oder andere Maßnahme geändert, welche nicht im Sicherungsplan eingearbeitet wurde, um überhaupt eine Baustelle durchführen zu können.

Da werden Annäherungsstrecken, Räumzeiten und Sicherheitszuschläge auf ein Minimum gekürzt, damit der Unternehmer auch nur einen Handschlag machen kann.
Das geht meistens auf Kosten der Sicherheit.

Aber der Kampf der privaten Unternehmen untereinander, welche für die DBAG malochen ist groß und keiner will einen Auftrag verlieren. Somit ist der Sakra und der Sipo auf der Baustelle immer in den Pops gekniffen.

Fahren ja,Bauen ja,Sicherheit jaein.
J.K.
12.11.2011, 03.08 Uhr
Ja Wolfi65
Und dann wird man noch von dem Unternehmen verklagt, weil man als SIPO die Baustelle gesperrt hat bzw. keine Verantwortung mehr übernehmen wollte, weil die Sicherheit nicht gewährleistet war wegen Sichtbehinderung durch Nebel unter Sichtweite von 30m bei 180 vmax.

3 Monate nach der erfolglosen Klage lag der Vorarbeiter des Unternehmens unter einem ICE.(andere Sicherungsfirma)
Wolfi65
12.11.2011, 09.19 Uhr
Nicht böse...
sein, aber der SIPO sperrt gar nichts. Der Sakra kann max. beim Fahrdienstleiter eine Sperrung aus Gründen der Unfallverhütung und nur zu der, eine Sperrung EINES Gleises, aber nicht eines Bahnhofes beantragen.
Für eine Sperrung außerhalb dieses Sachverhaltes ist der Techn.Berechtigte nach Betra 4.2.(Betriebs-und Bauanweisung) zuständig und verantwortlich.
PS: Die Sperrung eines Bahnhofes wird der Fahrdienstleiter nur bei außergewöhnlichen Ereignissen,z.B. Bombenfund oder Unfall mit gefährlichen Gütern(Gefahrguttransport) mitmachen, da ja der komplette Verkehr zum erliegen kommt.
Ich mache hier aber schon wieder Überstunden und deswegen ist jetzt Schlussi und Tschüssi!
Von Wolfi
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