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Mo, 10:33 Uhr
26.09.2011

Eine Ranch voller Pferde

Uwe Böttcher erfüllte sich einen Kindheitstraum. Mit einer Fohlenschau der American Quarter Horses wurde am Wochenende die Cooper Ranch in Steinsee zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 1000 Pferdeliebhaber hatten sich auf dem weitläufigen Gelände eingefunden. Ein nnz-Bericht von Kurt Frank.

Traum erfüllt (Foto: K. Frank) Traum erfüllt (Foto: K. Frank)
Ein besonders wertvolles Tier ist Smart Charly Chex. So heißt der Quarterhorse-Deckhengst. Uwe Böttcher und Tochter Anne versprechen sich bedeutsame Zuchterfolge. Foto: Kurt Frank

Unter den Gästen waren auch bundesweit 21 Pferdezüchter mit ihren Stuten und Fohlen. Es gab Urkunden und Preise. Die Experten und Preisrichter zeigten sich beeindruckt von der Ranch. Für Geschäftsführer Böttcher war es ein großartiger Erfolg.

Die Gene muss er vom Großvater Fritz haben. Der züchtete Pferde. Oft half der Junge bei der Pflege und Fütterung der Tiere. Und fühlte sich als ein kleiner Westernheld, wenn ihn der Opa auf ein Ross setzte und der Enkel einen Ausritt wagte. Das war vor Jahrzehnten. Aus der Liebe zu den edlen Tieren wurde für Uwe Böttcher eine Leidenschaft. Unwiderstehlich hat sie ihn gepackt. Schon lange hatte er die Vision von einer Ranch mit vielen Pferden. Wie er das in Filmen sah. „Ich hatte mir eine Aufgabe gestellt und sie nie wieder aus den Augen verloren“, sagt Böttcher überzeugt.

Das Ziel eines langen Weges ist schon greifbar nah. Ein paar Pferde hatte Uwe Böttcher schon eh und je. Zuletzt in Mauderode. Der Platz und das Gelände aber reichten nicht aus, um sein Vorhaben zu verwirklichen. Eines Tages hörte er von leer stehenden Stallungen bei Steinsee. Jahrelang schon standen die ohne Inhalt in der Gegend herum. Aus dem Vorhaben eines Bayern, dort nach der Wende großflächig Schafzucht zu betreiben, war nur ein Windei geworden. Uwe Böttcher erwarb das Anwesen.

Das Umfeld ist wunderschön. Es schreit danach, gestreichelt zu werden. Die „Cooper Ranch“, wie sie der Besitzer nennt, bietet in dieser Idylle ideale Bedingungen für eine pferdegerechte Haltung. Offenstall und Herdenhaltung, nennt es der Züchter. Zum Programm gehören Ausbildung von Pferd und Reiter, Fohlenaufzucht, Unterricht, Kurse und anderes mehr. Auf 30 Hektar Wiesen und Weiden züchtet die Familie American Quarter Horses. Der 50-Jährige setzt deutschlandweit auf Pferdeliebhaber. Sie tragen sein Konzept.

Die Kunden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Oft aus Großstädten, wo sie keine Möglichkeit sehen, sich Pferde zu halten. Die Männer und Frauen, die sich in Steinsee die Klinke in die Hand geben, haben unterschiedliche Interessen, weiß Böttcher. Einige sieht er jeden Tag ihre Tiere streicheln, anderen genügt ein wöchentlicher Ausritt. Die aus fernen Gegenden anreisen, bekommt der Geschäftsführer mitunter nur alle paar Wochen zu Gesicht. Die Pferdefreunde aus nah und fern wissen, dass der richtige Umgang mit den Tieren und das Reiten erlernt sein wollen. Ihre Lieblinge sind auf Böttchers Ranch gut aufgehoben.

Der Chef hat gelernt, mit den edlen Tieren umzugehen. Bei namhaften Trainern, speziell für das Western-Reiten, erwarb er sich die theoretischen und fachlichen Kenntnisse für seinen Job.„Bekomme ich ein sogenanntes Problempferd, das eingeritten werden muss, gewöhne ich es erst in die Herde ein und lasse es dort laufen. Die meisten Probleme erledigen sich dann von selbst“, umschreibt er seine Philosophie. Diese Haltung führe die Pferde zurück in die Natur, mache sie gelassener. Die Herde mit Stuten, Fohlen und Reitpferden findet gemeinsam Platz in einem großen Stall und kann sich frei auf dem weitläufigen Gelände bewegen.

Mit seinen Helfern setzte Uwe Böttcher unzählige Ideen kreativ um. Ein Millionen-Projekt. Fast alles auf dem Gelände ist selbst gebaut. Auch das Wohnhaus, ein um- und ausgebautes altes Gebäude. Das Firmenzeichen CR (Cooper Ranch) ist weithin sichtbar. Der Pferdetrainer und Reitlehrer zieht die Stirn in Falten, denkt er rückblickend an den steinigen Weg, der sich vor dem Erfolg auftat. Genehmigungen waren einzuholen, komplizierte Auflagen zu erfüllen, die Finanzen zu regeln.

„Trotz alledem: Wir haben es fast geschafft. Im Frühjahr 2012 eröffnen wir feierlich mit einemWestern-Reitturnier deutschlandweit die gesamte Anlage“. Stolz schwingt in seiner Stimme. Für ihn, sagt Böttcher, habe es nie ein Zurück oder den Gedanken gegeben, es könnte ein Fass ohne Boden werden. Allerdings habe er sich gefragt, ob in seinem Alter so ein Vorhaben noch sinnvoll sei. Anne, seine 24-jährige Tochter, seit der Kindheit mit Pferden gut vertraut, ermunterte den Papa. Die hübsche Försterin liebt Natur und Tiere schon von Berufs wegen. Auch Ehefrau Evelin machte Mut.

Die Cooper Ranch in Steinsee soll das Westernreiten in unserer Gegend populärer machen und ein Anlaufpunkt für alle werden, die neben dem sportlichen Ehrgeiz auch Spaß an dieser Reitweise haben.
Kurt Frank
Autor: nnz

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